Neuerscheinung: Übersetzer und Übersetzen in der DDR: translationshistorische Studien. Hg. v. Aleksey Tashinskiy, Julija Boguna und Andreas F. Kelletat

Im Rahmen der Kooperation zwischen dem Germersheimer Übersetzerlexikon UeLEX und der FID AVL erscheinen im avldigital BLOG Gastbeiträge aus der UeLEX-Redaktion. Im Mittelpunkt der Kooperation steht der Beitrag des UeLEX zum für 2021 geplanten Themenportal "Übersetzung", in welchem Forschungstellen und -projekte, die sich diesem Thema widmen, und ihre wissenschaftliche Arbeit vorgestellt werden.

Wir freuen uns, heute den ersten Gastbeitrag der UeLEX-Redaktion veröffentlichen zu können.


Neuerscheinung: Übersetzer und Übersetzen in der DDR: translationshistorische Studien. Hg. v. Aleksey Tashinskiy, Julija Boguna und Andreas F. Kelletat (Reihe Transkulturalität – Translation – Transfer, Bd. 50). Berlin: Frank & Timme 2020, ISBN: 978-3-7329-0698-7.

Im Kontext der Germersheimer Übersetzerforschung veröffentlicht die Redaktion des Germersheimer Übersetzerlexikons UeLEX regelmäßig Beiträge der Tagungsreihe Übersetzen und Literatur (ÜLit). Der vorliegende Band präsentiert die Ergebnisse des VI. ÜLit-Symposiums (2018).


Klappentext

Warum engagierte ein DDR-Verlag einen Übersetzer aus Westberlin? Welchen Einfluss hatte die außenpolitische Großwetterlage auf das Übersetzen aus dem Chinesischen? Warum versuchte ein Inoffizieller Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit, die sowjetische Zensur zu umgehen? Aus welchen Sprachen wurde übersetzt? Wie viel verdiente ein freiberuflich tätiger Literaturübersetzer? Und wie haben Übersetzer, Nachdichter, Herausgeber, Lektoren, Gutachter, Verlagsleiter sowie die Zensoren der Hauptverwaltung Verlage und Buchhandel an der „Politik der Translation“ mitgewirkt?

Diese und ähnliche Fragen beantworten die Autorinnen und Autoren dieses Bandes. Die Erforschung des Übersetzens im „Leseland“ DDR steht freilich noch am Anfang. Ziel des Bandes ist daher nicht Vollständigkeit oder Systematisierung des translationshistorischen Wissens über die DDR, sondern das exemplarische Erkunden ihrer übersetzerischen Vielfalt.

Julija Boguna und Aleksey Tashinskiy lehren und forschen am Fachbereich Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in Germersheim. Zusammen mit Andreas F. Kelletat (Mannheim) gestalten sie das Germersheimer Übersetzerlexikon (uelex.de).


Inhalt:

Julija Boguna, Aleksey Tashinskiy
Grenzüberschreibungen im Übersetzungsland DDR. Vorbemerkung

Aleksey Tashinskiy
Eine Verflechtungsgeschichte zwischen Ideologie und Idiosynkrasie: Gesammelte Werke in Einzelausgaben von Lev Tolstoj im DDR-Verlag Rütten & Loening 1952–1962

Eveline Passet
Ralf Schröders kulturpolitisches „Wettsujet“ oder Vom grenzüberschreitenden Zusammenspiel beim Versuch, sowjetische Zensureingriffe in Übersetzungen rückgängig zu machen

Babette Bernhardt
Chinesische Literatur in der DDR: Veröffentlichungspraxis und literarischer Transfer am Beispiel der Übersetzungen von Mao Dun (1896–1981)

Luo Yang
Chinesische Literatur im Verlag Volk und Welt 1980–1990. Was verraten die Gutachten?

Michael Lörch
Die Zeitschrift für Anglistik und Amerikanistik (ZAA) als Beispiel für das Zusammenwirken von universitärer Amerikanistik und Verlagswesen in der DDR

Heidi Rotroff
Interview mit der Übersetzerin Elga Abramowitz

Benedikt Jager
Vom Pfarrhaus ins Verlagshaus. Das translatorische Œuvre des Alfred Otto Schwede (1915–1987)

Andrea Schellinger
Am falschen Ort. Der Übersetzer und Schriftsteller Thomas Nicolaou

Nahla Tawfik
Horst Lothar Teweleits Beitrag zur Übertragung arabischer Literatur in der DDR

Erika Worbs
Das Schicksal der Bücher. Hubert Schumann (1941–2013) und seine Übersetzungen aus dem Polnischen

Andreas F. Kelletat
„Translatorische Unzulänglichkeit“? Der Nachdichter und Übersetzer Richard Pietraß im Lyrikleseland DDR


Über den Autor

Germersheimer Übersetzerlexikon UeLEX

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