DFG-Netzwerk „Was ist philologische Evidenz?

Wer oder was ist das DFG-Netzwerk „Was ist philologische Evidenz? Literaturwissenschaftliche und juristische Perspektiven”?

Das DFG-Netzwerk „Was ist philologische Evidenz?“ ist an der Universität Heidelberg beheimatet und mit der am Seminar für Klassische Philologie angesiedelten Internationalen Koordinationsstelle Theorie der Philologie assoziiert. Das Netzwerk (Laufzeit 2020-2022) verfolgt das Ziel, Evidenz – einen bislang noch unzureichend untersuchten Aspekt literaturwissenschaftlicher und philologischer Theorie und Praxis – für den theoretisch-methodologischen Diskurs der im weiteren Sinne interpretativen (Text-)Wissenschaften fruchtbar zu machen. Evidenz kann z.B. als Produkt eines Erkenntnisvorgangs aufgefasst werden, ebenso aber als Voraussetzung für Erkennen und Urteilen; Evidenz hat gleichermaßen mit Rationalität und Intuition zu tun, sie beweist etwas, ist aber in ihrer ,Augenscheinlichkeit‘ oft selbst nicht vollständig erklärbar. Obwohl Evidenz häufig als eine zentrale Instanz bei Erkenntnis- und Urteilsprozessen aufgerufen wird, fehlt es bislang an Ansätzen, die eine theoretisch und methodologisch reflektierte Bestimmung dessen vornehmen, was Evidenz als (nicht) hermeneutischen Begriff und/oder als Kategorie ausmacht. Das Netzwerk möchte diese Lücke schließen und aufzeigen, wie sich der Begriff und das Konzept von Evidenz für möglichst viele interpretative Wissenschaften fruchtbar machen lässt. Das Projekt ist interdisziplinär verfasst (Klassische Philologie, Germanistik und Rechtswissenschaften) und kann auf diese Weise insbesondere für die Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft als Impulsgeber dienen.

Mitglieder des Netzwerks:
Ariane Grieser (HU Berlin)
Dr. Pál Kelemen (Eötvös-Loránd-Universität Budapest)
Dr. József Krupp (Eötvös-Loránd-Universität Budapest)
Dr. Michael von Landenberg-Roberg (HU Berlin)
Dr. Christian Neumeier (HU Berlin)
Dr. Eva Marie Noller (Universität Basel)
Dr. Na Schädlich (Universität Osnabrück)
Dr. Kathrin Winter (Universität Heidelberg)

 

Weitere Informationen zum DFG-Netzwerk

 

Während der Laufzeit des Projekts finden vier Projektworkshops statt. Zwei davon wurden im Jahr 2021 abgehalten (März und September), im April und September 2022 folgen die beiden abschließenden Workshops.

  

József Krupp/Eva Marie Noller, „DFG-Netzwerk ,Was ist philologische Evidenz‘ an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg“, Geschichte der Philologien 59/60, S. 182–184

Bericht über die vergangenen Treffen auf der Projekthomepage: evidenz-netzwerk.de

Die Ergebnisse des Netzwerks werden in einem Sammelband publiziert werden.

 

Bearbeitung der Inhalte der Seite: Dr. József Krupp (Budapest), Dr. Eva Marie Noller (Basel)