Literaturpop. Zur pop- und rockmusikalischen Rezeption literarischer Texte, online
Online-Tagung
Dass sich Songtexte aus Pop- und Rockmusik auch als Literatur oder Lyrik lesen lassen, ist nicht erst seit der Verleihung des Literaturnobelpreises an Bob Dylan 2016 bekannt. Wenig beachtet worden ist dagegen die popmusikalische Vertonung von Literatur bzw. die Rezeption literarischer Texte durch die Pop- und Rockmusik. Sie ist so vielfältig wie vielgestaltig und findet statt in Form von wörtlichen Vertonungen, von vertonten Um- und Nachdichtungen, Zitaten, Anspielungen, Hommagen, Pastiches oder auch rein instrumentalen Umsetzungen, die ganz auf Text verzichten. Und das seit der frühen Phase der Popmusik in den 1960er Jahren bis heute, von der Verarbeitung der literarischen Moderne durch die musikalischen Protagonisten der Beat-Generation bis zu den literarischen Anspielungen der Hamburger Schule. Wie aber lässt sich dieser zwischen die Stühle der Literatur- und Musikwissenschaft, zwischen Hoch- und Populärkultur fallende Gegenstandsbereich systematisieren, wie erschließt er sich methodisch? Wie wirken sich musikalische Performanz und Popularität auf die literarische Bezugsebene aus, was macht die Literarizität mit dem Oberflächenphänomen Pop? Wie man dem hier in den Fokus gerückten Übersetzungsprozess zwischen den Künsten gerecht wird, ist eine offene Frage − die Tagung gibt Gelegenheit erste Antworten zu diskutieren.
Donnerstag, 10.2.2022
15:00 Uhr
Michael Eggers
Begrüßung und Einführung
Musikalische Ordnungen
15:30 -16:15 Uhr
Moritz Baßler (Münster)
"Der langweiligste Junge, den ich kannte". Literatur in deutschsprachiger Pop-Musik
16:15-17:00 Uhr
Ole Petras (Kiel)
Beim Stromwirt. Literatur und Liedermacher
Kaffeepause
17:30-18:15 Uhr
Christoph Jacke/Nils Kirschlager (Paderborn)
Anti-Künste, Künste und das ganze Dazwischen: Nick Cave als prominente Figur der Popmusikkulturen
Freitag, 11.2.2022
9:45-10:30 Uhr
Frieder von Ammon (Leipzig)
Der Kunstsong. Anmerkungen zu einem Genre des Literaturpop
Transmediale Performanzen
10:30-11.15 Uhr
James Hodkinson (Warwick)
German Lit. meets British Space Rock. Interculturality, Intermediality and Performativity in the Works of Hawkwind
Kaffeepause
12:00-12:45 Uhr
Gerrit Althüser/Irene Husser (Münster)
Macht, Masochismus und Gegenkultur. Leopold von Sacher-Masochs Venus im Pelz (1870) und The Velvet Undergrounds Venus in Furs
Mittagspause
14:15-15:00 Uhr
Marcus Erbe (Köln)
(Literarischer) Text als Geräusch: Das Problem der Wortverständlichkeit im Extreme Metal
15:00-15:45 Uhr
Manuela Günter/Simon Wagner (Köln)
Reproduzierte Engel. Von Klonen und Zitaten in Laurie Andersons The Dream Before
Kaffeepause
Literarische Ordnungen
16:30-17:15 Uhr
Gerhard Kaiser (Göttingen)
„We skipped the light fandango“ – Formen und Funktionen surrealistischer Erzählmuster in der Popmusik der Sattelzeit 1965-1970
17:15 Uhr-18:00 Uhr
Charis Goer (Utrecht)
„`Der David Bowie der deutschen Lyrik`: Masha Qrellas Thomas-Brasch-Adaptionen“
Samstag, 12.2.2022
9:30-10:15 Uhr
Antonius Weixler/Christoph Jürgensen (Wuppertal/ Bamberg)
The Real Me – Die Geburt des Konzeptalbums aus dem Geist des Bildungsromans.
10:15-11:00 Uhr
Jens Ole Schneider (Jena)
Ästhetik der Schwäche. Zur Décadencerezeption in Texten von Tocotronic
Kaffeepause
11:30-12:15 Uhr
Markus Schleich (Belfast)
Sex, Faust und Rock’n’Roll – Der Fauststoff in der Popularmusik
12:15-13:00 Uhr
Nicolas Pethes (Köln)
„You´re very well read, it´s well-known”. Intertextualität bei Bob Dylan
Online-Tagung, Anmeldung: meggers@uni-koeln.de