Körperpoetiken – Korporealitäten – Biopolitik
Körperpoetiken – Korporealitäten – Biopolitik
Internationaler Workshop
Donnerstag, 5. Juli 2018
Freie Universität Berlin, Raum KL 29/239, Habelschwerdter Allee 45
Organisation: Isabel von Holt (Freie Universität Berlin) und Nicole Sütterlin (Harvard University)
Förderung: Dahlem Humanities Center, Freie Universität Berlin
Seit Michel Foucault in den 1970er Jahren das Konzept der Biopolitik bzw. der Bio-Macht geprägt hat, ist der Körper zu einem zentralen Untersuchungsgegenstand der Kultur- und Literaturwissenschaften avanciert. Wie ist das Phänomen ‚Körper’ im digitalen Zeitalter zu fassen, wo doch die Unterscheidung von Virtualität und Wirklichkeit zunehmend unhaltbar wird? Wie verhalten sich gegenwärtige Vorstellungen von Korporealität zu denjenigen in früheren Zeitaltern, wie beispielsweise zur „gelebten Leiblichkeit“ der Vormoderne? Und mit was für Poetiken versucht die Literatur, solche Veränderungen greifbar zu machen? Der Workshop widmet sich der Frage, wie Dichtung Körperlichkeit repräsentiert, demontiert und selbst von Neuem schafft und dabei die Grenzen der eigenen Darstellungsmöglichkeiten auslotet und herausfordert. Den Dynamiken von Körperpoetiken, Korporealitäten und Biopolitik wird exemplarisch nachgegangen an literarischen Texten der Frühen Neuzeit sowie der Gegenwart.
Programm:
10:00 Uhr
Begrüßung
10:15 Uhr
Isabel von Holt (Freie Universität Berlin)
Malträtierte Körper und die Entartung der Macht im barocken Trauerspiel
11:00 Uhr
Mario Grizelj (Ludwig-Maximilians-Universität München)
Entstellte Körper, verstellte Sprachen und gestellte Bilder. Mit Huxley, Certeau und Russell bei den Ursulinen von Loudun
12:00 Uhr
Mittagspause
14:00 Uhr
Nicole Sütterlin (Harvard University)
Das Paradigma des offenen Körpers im digitalen Zeitalter
14:45 Uhr
Klaus Birnstiel (Universität Basel)
Biopoetik. Anti-, trans- und posthumanes Erzählen bei Sibylle Berg, Dietmar Dath, Ulrike Draesner, Raul Zelik und anderen
15:30 Uhr
Kaffeepause
16:00 Uhr
Irmela Marei Krüger-Fürhoff (Freie Universität Berlin)
Körperliche Grenzerfahrungen und die Konstruktion ‚künstlicher Natürlichkeit‘ in literarischen Texten zu Parkinson und Tiefenhirnstimulation
16:45 Uhr
Abschlussdiskussion