Körper-Teile: Mikroformen des Organischen in Literatur, Kunst und Film von der Moderne bis zur Gegenwart
„Gehe ich aber näher heran, ganz nah, nehme ich die Brille oder ein Mikroskop zur Hilfe, verschwindet das Gleichmäßige und das feine Korn wird sichtbar. Je nach Abstand, Beleuchtung und der Feinheit des Tastsinns weicht das Glatte einer Vielzahl von Falten“ (Michel Serres, Atlas).
Welche neuen epistemologischen sowie ästhetischen Perspektiven, Fragestellungen und Problematiken ergeben sich, wenn man den Blick weg vom Körper als totale Form hin zu seinen einzelnen Bestandteilen verschiebt? Organische Mikroformen, das heißt auch mit dem bloßen Auge nicht erkennbare Körper-Welten wie Bakterien, Hormone und Viren und Mikropartikel, sowie deren ästhetische Sichtbarmachung rücken spätestens seit der Pandemie nicht nur in (natur)wissenschaftlichen Auseinandersetzungen, sondern auch in literarischen, filmischen und künstlerischen Repräsentationen des Körpers stärker in den Mittelpunkt. Die interdisziplinäre deutsch-französische Junior-Tagung "Körper-Teile. Mikroformen des Organischen in Literatur, Kunst und Film // Parties - corps. Microformes de l'organique dans la littérature, l'art et le cinéma" widmet sich der Entwicklung dieser medienspezifischen sowie medienübergreifenden Ästhetiken und Semantiken des Organischen als Kleinform. Die Tagung bietet Raum für den Austausch internationaler Perspektiven aus wissenschaftlicher Theorie und künstlerischer Praxis, wobei künstlerische und theoriebezogene Perspektiven als synergetisch zueinander in Beziehung stehend betrachtet werden. Die Veranstaltung steht allen Interessierten offen. Sie wird finanziert von der GSHS, der inneruniversitären Forschungsförderung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und dem Laboratoire ‚Les Mondes allemands‘ der Université Paris 8.