Internationale Tagung: Verletzbarkeit. Strukturelle Gewalt und Affekte in der Literatur (20.04.-22.04.2023)
Internationale Tagung
Verletzbarkeit. Strukturelle Gewalt und Affekte in der Literatur
20.–22. April 2023
Universität Zürich
Organisation: Aglaia Kister (Universität Bern) und Cornelia Pierstorff (Universität Zürich)
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, 8006 Zürich, Senatszimmer (KOL-E-13)
Der Begriff der Verletzbarkeit hat Konjunktur. Die Corona-Pandemie, der russische Angriffskrieg in der Ukraine und der Klimawandel führen eindringlich vor Augen, wie vulnerabel Menschen und Gesellschaften sind. Entsprechend ist die Verletzbarkeit in den vergangenen Jahren zu einem Schlüsselkonzept aufgestiegen, das – von der Gesundheitspolitik über die Verteilungsgerechtigkeit bis hin zur Umweltforschung – im Zentrum zahlreicher gesellschaftlicher Debatten steht. Die Tagung beleuchtet die Verletzbarkeit aus literaturwissenschaftlicher Perspektive und nimmt dabei insbesondere den Zusammenhang von struktureller Gewalt und Affekten in den Blick.
Donnerstag, 20.04.
9.30–10.00 Aglaia Kister (Universität Bern) und Cornelia Pierstorff (Universität Zürich)
Einführung
10.00–11.00 Elena Meilicke (UdK Berlin)
„Spectacles of overcoming“. Weibliche survival memoirs als Resilienz-Inszenierungen
11.30–12.30 Marcella Fassio (FU Berlin)
Verletzte Körper – verletzliche Körper. Krankheit, Geschlecht und Kapitalismus in Brustkrebsnarrationen
14.00–15.00 Zoe Zobrist (Universität Zürich)
Verletzbare, opferungswillige Körper. Anna Seghers Legende von der Reue des Bischofs Jehan d’Aigremont
15.00–16.00 Hania Siebenpfeiffer (Universität Marburg)
Der prekäre Körper der Königin. Violentia und Vulnerabilität des weiblichen Herrschaftskörpers im barocken Trauerspiel
16.30–17.30 Thomas Wismer (Universität Zürich)
Vulnerabilität, sexualisierte Gewalt und Geschlecht in Hartmanns von Aue Erec und Enite
18.30–19.45 Öffentlicher Abendvortrag
Universität Zürich, Hauptgebäude, KOL E 18
Jule Govrin (Universität Frankfurt)
Verbunden, verwundbar, verkörpert. Solidarische Sorge und widerspenstiges Körperwissen
Freitag, 21.04.
9.00–10.00 Benno Wirz (Universität Zürich)
„Come together!“ Vulnerable Gemeinschaft nach Yaghoobifarah und Butler
10.00–11.00 Deborah Fallis (Universität Hannover)
„Ihr Körper wurde noch nie verletzt“. Formen der Gewalt in Shida Bazyars Drei Kameradinnen und Fatma Aydemirs Dschinns
11.30–12.30 Melanie Rohner (Universität Bern)
„Wenn ich die Augen schließe, vergesse ich, wie verletzlich ich bin“. Intersektionalität und Vulnerabilität in Olivia Wenzels 1000 Serpentinen Angst
14.00–15.00 Robert Walter-Jochum (FU Berlin)
„Ihre Fragen sind ja im Grunde nicht therapeutisch zu klären.“ Therapiesitzungen in der afrodeutschen Literatur
15.00–16.00 Nicolas Paulus (Universität Wien)
Gewalt, Geschlecht und Taktilität in Hans Henny Jahnns Fluss ohne Ufer
16.30–17.30 Dominik Zechner (Rutgers University)
Sticks and Stones
17.30–18.30 Jorge Estrada (Universität Leiden)
Paranoia: An Onto-Epistemological Threshold for Vulnerability in Leo Perutz’s Der Meister des Jüngsten Tages
Samstag, 22.04.
9.00–10.00 Susanne Klimroth (HU Berlin)
Ekel als verletzende Selbstverteidigung. Ambivalente Täter-Opferpositionen in Marieluise Fleißers Fegefeuer in Ingolstadt
10.00–11.00 Lea Liese (Universität Basel)
Verletzbarkeit und Identitätspolitik. Domestizierte und demonstrative Affekte in der Gegenwartsliteratur
11.30–12.30 Sophie Witt (Universität Hamburg)
Milieu und Verletzbarkeit bei Annie Ernaux, Daniela Dröscher und Ottessa Moshfegh. Literaturtheoretische Überlegungen