Konferenzen, Tagungen

Hermeneutik unter Verdacht

Beginn
11.07.2019
Ende
12.07.2019

Nachdem die Hermeneutik lange Zeit als geisteswissenschaftliche Schlüsseldisziplin galt, hat sie inzwischen in zahlreichen Fachgebieten teilweise massiv an Bedeutung verloren. Nicht wenige verbinden mit ihr einen rigiden Intellektualismus, dem insbesondere für die eminent sinnliche Dimension ästhetischer Phänomene jegliches Feingefühl fehlt. Hinzu kommt, dass selbst in klassischen Textwissenschaften wie der Literaturwissenschaft oder Theologie zunehmend von digitalen Analysemethoden Gebrauch gemacht wird, die mit der traditionellen hermeneutischen Auslegung von Texten kaum noch etwas gemein haben.

Entwicklungen wie diese werfen die Frage auf, welchen Stellenwert die Hermeneutik im 21. Jahrhundert noch für sich geltend machen kann. Ist das »Paradigma der Interpretation« tatsächlich an sein Ende gelangt, wie verstärkt zu hören ist? Oder zeugen die aktuellen Debatten über »alternative Fakten«, »Big Data« oder das »Ende der Postmoderne« nicht im Gegenteil von einer anhaltenden Aktualität und Notwendigkeit der Hermeneutik?

Das Kolloquium diskutiert diese Fragen aus der Perspektive der Literatur- und Rechtswissenschaft, der Philosophie und Theologie sowie der Sozial- und Geschichtswissenschaft. Verhandelt werden dabei sowohl kritische Positionen als auch Ansätze, die der Hermeneutik weiterhin einen zentralen Stellenwert beimessen.

Mit Abendvortrag:
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Christoph Markschies | BERLIN
Sehnsucht nach Eindeutigkeit: Chancen und Gefahren einer Hermeneutik nach dem Ende der Postmoderne
Do 11.07.2019 | 18:30 Uhr

Programm 11./12.07.2019

Quelle der Beschreibung: Information des Anbieters

Forschungsgebiete

Hermeneutik, Literatur und Recht, Literatur und Theologie/Religionswissenschaften, Literatur und Philosophie, Literatur des 21. Jahrhunderts

Links

Einrichtungen

Fritz-Thyssen-Stiftung
Datum der Veröffentlichung: 17.06.2019
Letzte Änderung: 17.06.2019