Dialogreihe „Weltlyrik übersetzen. Theorie und Praxis“ (WS 2022/23, Frankfurt am Main)
Das Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt am Main setzt im Wintersemester 2022/23 die Dialogreihe „Weltlyrik übersetzen. Theorie und Praxis“ fort.
In insgesamt acht Dialogen kommen Übersetzer*innen und Wissenschaftler*innen vor und mit öffentlichem Publikum über die Herausforderungen des Übersetzens von Lyrik, der dichtesten und oft eigenwilligsten Form des Schreibens, ins Gespräch.
Die Beschäftigung mit Lyrik ist immer schon eine Beschäftigung mit Sprache in Übersetzung. An Lyrik wird die Sprachlichkeit von Literatur und Welt und des darin implizierten Wissens besonders deutlich und reicht an musikalische Prinzipien wie Klang und Rhythmus heran. Dadurch übersteigt Lyrik die üblichen Grenzziehungen zwischen den Einzelsprachen, sie setzt immer schon in andere Sprachen über. Das Feld der Lyrik erweist sich als besonders fruchtbar, um Übersetzungsprozesse zu reflektieren und offenzulegen und damit einen im wissenschaftlichen Diskurs lange unterbelichteten Umgang mit Sprache – den Akt der Übersetzung selbst – von innen her zu beleuchten.
Die Veranstaltungsreihe beschränkt sich nicht nur auf den europäischen Kanon, sondern bezieht ausdrücklich auch Literaturen und Sprachen ein, die nicht zum üblichen Referenzbereich der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft gehören. Es werden u.a. Übersetzer*innen von Lyrik aus dem Chinesischen, Russischen, Hebräischen oder Japanischen zu Wort kommen.
Die Veranstaltungsreihe wird vom Deutschen Übersetzerfonds großzügig gefördert.
Kommende Veranstaltungen
19.10.: „Pasos de un peregrino son, errante.“ / „Schritte eines Wandrers sind es in der Irre.“ Dunkle spanische Lyrik übersetzen
Buchmesse, Internationales Zentrum für Übersetzung (Halle 4.0), 16 Uhr
Susanne Lange (München) und Martin von Koppenfels (München) im Gespräch mit Achim Geisenhanslüke und Marília Jöhnk (Frankfurt)
26.10.: „… scheint fremdes Wort hindurch …“ Russische Lyrik übersetzen
Campus Westend, Eisenhower-Saal, 18–20 Uhr
Alexander Nitzberg (Wien) im Gespräch mit Natalia Blum-Barth (Mainz). Moderation: Caroline Sauter (Frankfurt)
09.11.: „Geflüster pflücken.“ Gedichte aus dem Tagalog übersetzen
Campus Westend, Eisenhower-Saal, 18–20 Uhr
Annette Hug (Zürich) im Gespräch mit Daniel Medin (Paris). Moderation: Eva Schestag (Frankfurt)
23.11.: „In diesem Halblicht.“ Zur Übersetzung von Richard Wrights HAIKU und dem japanischen Haiku
Campus Westend, Eisenhower-Saal, 18–20 Uhr
Jonis Hartmann (Hamburg) im Gespräch mit Sebastian Balmes (Zürich). Moderation: Hans-Jürgen Balmes (S. Fischer)
30.11.: Gaagua Gauguin oder Vermissen, gefährlich wie Hornissen: Hebräisch-deutsches (Selbst-)Übersetzen
Campus Westend, Eisenhower-Saal, 18–20 Uhr
Gundula Schiffer (Köln) im Gespräch mit Caroline Sauter (Frankfurt). Moderation: Christoph Roeber (Frankfurt)
07.12.: „Am Ort einst und seit jeher solches intermezzo.“ Dante übersetzen
Literaturhaus Frankfurt, 19:30 Uhr
Franz Josef Czernin (Wien) im Gespräch mit Marco Baschera (Zürich). Moderation: Judith Kasper (Frankfurt)
14.12.: Lapidar. Übersetzungsexperimente zu Dantes Petrose
Campus Westend, Eisenhower-Saal, 18–20 Uhr
Judith Kasper (Frankfurt), Andrea Renker (Konstanz) und Fabien Vitali (Venedig)
Aktuelle Informationen, sowie die Aufzeichnungen der vergangenen Veranstaltungen finden Sie unter https://www.uni-frankfurt.de/118616144/Weltlyrik_übersetzen__Theorie_und_Praxis