Das Regiebuch. Zur Lesbarkeit theatraler Produktionsprozesse in Geschichte und Gegenwart
Das Regiebuch. Zur Lesbarkeit theatraler Produktionsprozesse in Geschichte und Gegenwart
Tagung im Hamburger Warburg-Haus, 20. und 21. Februar 2020
Seit jeher gehört zur Arbeit am Theater die Arbeit an Bühnentexten. Die in diesem Prozess entstehenden Medien sind bekannt als "Regiebücher"; es handelt sich um komplexe Artefakte, in denen sich verschiedene Textschichten und Zeichenordnungen überlagern. Die Hamburger Tagung gibt erstmals einen literatur- und theaterwissenschaftlichen Einblick in dieses wichtige Bühnenmedium. Vorgestellt werden Regiebücher von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart, die im Spannungsfeld von Text und Aufführung, Original und Adaption, Theater und Politik verortet werden.
Organisation: Martin Schneider, Hamburg
Programm
DONNERSTAG, 20. Februar 2020
12.15-13.00 Empfang im Warburg-Haus, Mittagsimbiss
13.00-13.20 Martin Schneider (Hamburg): Begrüßung und Einführung
13.20-14.00 Julia Gold (Gießen): Ersetzung, Streichung, Zettelsammlung. Zur Materialität des Luzerner Apostelspiels (1585/1599)
14.00-14.40 Cora Dietl (Gießen): „Nota bene: Abeunt“. Das Zuger Oswald-Spiel als missverstandenes Regiebuch
Kaffeepause
15.00-15.40 Bernhard Jahn (Hamburg): Ein barockes Regiebuch? Das Wolfenbütteler Exemplar von Cramer/Sommers "Comoedia Ar(e)teugenia"
15.40-16.20 Dirk Niefanger (Erlangen): Schillers Bearbeitung von Lessings "Nathan" und das Stuttgarter Dirigirbuch
Kaffeepause
16.40-17.20 Meike Wagner (Stockholm): Ifflands Inszenierung von "Der Zauberflöte zweiter Theil. Das Labyrinth oder Der Kampf der Elemente" von 1803
17.20-18.00 Katrin Dennerlein (Würzburg): Das Hamburger Regiebuch von Kleists "Zerbrochenem Krug" (1820)
Pause
18.10-18.50 Jörg Krämer (Erlangen): Erkenntnispotentiale von Musiktheater-Regiebüchern des 19. Jahrhunderts
FREITAG, 21. Februar 2020
9.00-9.40 Wolf-Dieter Ernst (Passau): Das Regiebuch als Beweisstück. Die kulturpolitische Kontroverse um die ‚Klassiker‘-Inszenierung Leopold Jessners
09.40-10.20 Peter W. Marx (Köln): Reinhardts Regiebücher
Kaffeepause
10.40-11.20 Anna Häusler (Dresden): Brechts Modellbücher
11.20-12.00 Nina Birkner (Jena): „Im Krieg ist die Welt dem Menschen bloß Schicksal“ – Hansgünther Heymes Bearbeitung von Schillers "Wallenstein" für das Schauspiel Köln (1969)
Mittagspause
13.30-14.10 Anke Detken (Göttingen): Dea Loher und Andreas Kriegenburg – Text und/versus Regie am Beispiel von "Das letzte Feuer" (2008)
14.10-14.50 Martin J. Schäfer (Hamburg): Textentwicklung und Textausdrucke von René Polleschs "Ich kann nicht mehr" (2017)
Kaffeepause
15.10-15.50 Jan Henschen (Erfurt): Das Drehbuch als prozessualer Text
Veranstaltungsort: Warburg-Haus Heilwigstraße 116 // 20249 Hamburg
Kontakt und weitere Informationen:Dr. Martin Schneider, Institut für Germanistik der Universität Hamburg, DFG-Projekt „Agonale Gemeinschaften“, Überseering 35, 22297 Hamburg, martin.schneider@uni-hamburg.de, Tel.: 040.42838-7254