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XV. IVG-Kongress 2025: Krisenkörper und Körperkrisen. Figurationen von Behinderung in der deutschsprachigen Literatur und die Perspektive der Disability Studies (Graz)

Beginn
20.07.2025
Ende
27.07.2025
Deadline Abstract
30.11.2022

XV. IVG-Kongress in Graz, 20. bis 27. Juli 2025

Sektion: Krisenkörper und Körperkrisen. Figurationen von Behinderung in der deutschsprachigen Literatur und die Perspektive der Disability Studies

Leitung:

- Prof. Dr. Klaus Birnstiel (Universität Greifswald, Deutschland)

- Dr. Johannes Görbert (Université de Fribourg, Schweiz)

- Prof. Dr. Caroline Weist (University of Richmond, VI, USA)

Beschreibung:

Ähnlich wie die Differenzkategorien gender, race und class gehört dis/ability zu den Modi der kulturellen Selbstverständigung von Gesellschaften. Das englischsprachige Begriffspaar dis/ability (ability/disability) bringt dabei die Einheit der Differenz gesellschaftlicher Redeweisen um Achsen wie ‚gesund‘/‚krank‘, ‚behindert‘/‚nichtbehindert‘ oder ‚normal‘/ ‚abweichend‘ zum Ausdruck. Längst geht es in den sich daraus herleitenden Disability Studies daher um weit mehr als die bloße Frage danach, wie Menschen mit Behinderungen gesellschaftlich beziehungsweise kulturell repräsentiert oder exkludiert werden. Im Zentrum stehen Fragen nach dem diskursiven Selbstverständnis von Gesellschaften und Individuen im Blick auf (vermeintliche) körperliche und psychische Normalitäten und Abweichungen.

Wie der Beitrag der Literatur zur Repräsentation, Produktion und Diskursivierung der Kategorie dis/ability ausfällt, untersuchen die Literary Disability Studies, die sich in den internationalen, speziell den anglophonen Literaturwissenschaften bereits seit mehreren Jahrzehnten fest etabliert haben (vgl. zum Überblick das Routledge Companion von Hall 2020 und das Cambridge Companion von Barker/Murray 2017). Dagegen sind vergleichbare Bemühungen in der Germanistik erst in jüngster Zeit bzw. bis jetzt eher punktuell zu beobachten (vgl. die Sammelbände von Leskau/Nusser/Sorrels 2022 und Luserke-Jaqui 2019). Zwar haben insbesondere Beiträge aus den Sozial- und Kulturwissenschaften das methodische Profil der allgemeinen Disability Studies auch im deutschsprachigen Raum mittlerweile geschärft. Spezifisch literaturwissenschaftliche Zugriffe und ein Programm der Literary Disability Studies im engeren Sinne sind in der Germanistik aber nach wie vor kaum konturiert. Dies ist so bedauerlich wie überraschend, zeichnet sich doch die deutschsprachige Literatur wie die Literatur allgemein von ihren Anfängen bis zur Gegenwart durch eine kaum überschaubare Fülle der Figurationen von Behinderung aus, an deren zahlreichen ‚Krisenkörpern‘ eine nicht minder vielfältige Anzahl von ‚Körperkrisen‘ verhandelt werden.

Um den Literary Disability Studies endlich auch in der internationalen Germanistik mit Nachdruck Geltung zu verschaffen, verfolgt die Sektion zwei wesentliche Ziele. Zum einen werden in exemplarischen Lektüren erste Zwischenbilanzen zur textanalytischen und literaturgeschichtlichen Leistungsfähigkeit der Literary Disability Studies in der Germanistik gezogen. Zum anderen reflektieren theorieorientierte Beiträge das gegenwärtige und zukünftige Innovationspotenzial der Literary Disability Studies. Historische Schwerpunkte der Sektion liegen dabei in der Literatur vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

Bitte senden Sie Ihre Beitragsvorschläge für einen Vortrag von 20 Minuten plus 10 Minuten Diskussion mit einem Abstract (ca. 250 Wörter) und kurzen bio-bibliographischen Angaben bis zum 30. November 2022 an:

- Prof. Dr. Klaus Birnstiel (klaus.birnstiel@uni-greifwald.de)

- Dr. Johannes Görbert (johannes.goerbert@unifr.ch)

- Prof. Dr. Caroline Weist (caroline.weist@richmond.edu)

Quelle der Beschreibung: Information des Anbieters

Forschungsgebiete

Literatur aus Deutschland/Österreich/Schweiz, Literatur des 18. Jahrhunderts, Literatur des 19. Jahrhunderts, Literatur des 20. Jahrhunderts, Literatur des 21. Jahrhunderts
Disability Studies

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Ansprechpartner

Einrichtungen

Internationale Vereinigung für Germanistik (IVG)
Karl-Franzens-Universität Graz (KFUG)

Adressen

Graz
Österreich

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XV. IVG-Kongress 2025
Datum der Veröffentlichung: 12.09.2022
Letzte Änderung: 12.09.2022