30. Tagung des Germanistikverbands im Südlichen Afrika (SAGV), 13. – 16. April 2025
University of Namibia
Alternative Wahrheit(en) und Realität(en) in Zeiten des Wandels
 

Krisenberichterstattungen spielen derzeit eine immer wichtigere Rolle in den Medien, wenn etwa vom russischen Invasionskrieg in der Ukraine, der Gaza-Krise, oder im afrikanischen Kontext von Bürgerkriegen im Südsudan und im Norden Äthiopiens oder von weiterhin anhaltenden Fluchtbewegungen berichtet wird. Immer deutlicher wird, dass die Unterscheidung zwischen Fake News, faktischer Darstellung und gelebten Realitäten schwieriger wird, weil widersprüchliche Berichterstattungen als glaubhafte Wahrheiten erscheinen. Wie unterschiedlich wir ‚Wahrheiten‘, die ins Netz gestellt werden und den öffentlichen Diskurs bestimmen, wahrnehmen und warum, bedarf einer kritischen Untersuchung historischer Zusammenhänge und aktueller Ereignisse.
Daher hat eine Untersuchung der Darstellung von Erinnerungskulturen kaum an Relevanz verloren. Ursprünglich als ein Versuch gesehen, die sozialen Grundlagen des Erinnerns zu berücksichtigen, haben sich Debatten in diesem Bereich weiterentwickelt, angepasst und verändert. Das schließt auch das Lehren und Lernen von Deutsch als Fremdsprache ein, wenn in Lehrwerken Fantasieländer als Realitäten dargestellt werden und Gedanken von Lernenden als Wahrheiten wahrgenommen werden.
Der Einsatz von digitalen Medien im Unterricht verspricht Möglichkeiten und Anwendungen, die mit der gelebten Realität von Lehrenden und Lernenden nicht immer vereinbar sind. Lehrkräfte schaffen sich ihre eigenen Realitäten und verbinden utopische Erwartungen und gelebte Wahrheit miteinander.

• (Sprachliche) Repräsentierbarkeit oder Nicht-Repräsentierbarkeit bei der Vermittlung von Wahrheit(en) und Realität(en);.
• (Literarische) Darstellung und Formen der Verarbeitung von Krisen, Krieg und Gewalt;
• Repräsentation von Held:innen.Täter:innen und Opfern in Gegenwartskontexten;
• Vergebung und Vergessen, Aufarbeitung und Verdrängung;
• Vermittlung der Bedeutung traumatischer Ereignisse und/oder sozialen Krisen im DaF-Unterricht;
• Repräsentierbarkeit gelebter Realitäten von Lernenden im DaF-Unterricht;
• Diskrepanz zwischen Erwartungen und Realitäten im Bereich Lehre, Ausbildung und Forschung.
   

Anmeldungen mit Beitragsvorschlägen (ca. 150 Wörter) können bis zum 30. August 2024 bei Frau Dr. Gerda Wittmann (gwittmann@unam.na) eingereicht werden.

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