Wenn der Rahmen zum Thema wird. Das Spiel mit den Grenzen ästhetischer Wahrnehmung in den Künsten des 20. Jahrhunderts
Ausgangspunkt des Forschungsprojekts ist, dass die Rahmung - ungeachtet der verbreiteten Rede vom >bloßen< Beiwerk im Unterschied zum >eigentlichen< Kunstwerk - die unverzichtbare Voraussetzung der Konstitution eines jeden Werks bildet. Innerhalb des weiten Feldes, das der ubiquitär in sehr unterschiedlichen Kontexten, dazu häufig metaphorisch gebrauchte Begriff der Rahmung aufruft, richtet sich das Forschungsinteresse dabei ausschließlich auf den Konnex von Rahmung und Werk im ästhetischen Feld, in anderen Worten: auf die Ermöglichungsbedingungen eines literarischen oder künstlerischen Werks. Untersucht werden soll dies mittels exemplarischer Analysen >rahmungssensitiver< Werke aus Kunst und Literatur des 20. Jahrhunderts bis heute. Das meint Werke, die eine Reflexion etablierter Praktiken der Konstitution von >Werk< mittels Rahmung erkennen lassen und in ihrer Radikalität des Rahmenwechsels oder -bruchs unser gängiges Verständnis von Kunst bzw. Literatur und Werk infrage stellen. In ihnen lassen sich somit die operative Logik und werkkonstituierenden Effekte der Rahmung, die Vielfalt rahmender Elemente und Strategien sowie die daran geknüpften historisch variablen Konzeptionen von Werk und Kunst bzw. Literatur besonders gut fassen.