Graduiertenkolleg 2021 "Europäische Traumkulturen", Universität des Saarlandes
Forschungsgegenstände des Graduiertenkollegs sind ästhetische Traumdarstellungen sowie die Literatur- und Kultur-/Mediengeschichte des Traums. Ein spezieller Fokus liegt auf den traumspezifischen Ästhetiken und Poetiken in den europäischen Kulturen der Nach-Antike. Den Schwerpunkt der Forschung bilden literarische Traumdarstellungen und die jeweiligen Wechselwirkungen zwischen Traumästhetik, Kultur und Wissensgeschichte. Zum intermedialen Vergleich sollen Traumdarstellungen in Malerei, Fotografie, Film und Musik berücksichtigt werden. Anders als weite Bereiche der bisherigen Traumforschung, die literarische und künstlerische Träume durch die direkte Applikation von psychoanalytischen Traumtheorien deuten, wird das Graduiertenkolleg kulturwissenschaftlich-konstruktivistisch, wissenspoetisch und medienästhetisch ausgerichtet sein: Gefragt wird nach dem Traum als Produkt ›kultureller Arbeit‹ und ästhetischer Konstruktion. Dem entspricht die innovative, dezidiert medienkomparatistische Vorgehensweise bei zugleich Philologien übergreifender, europäischer Perspektive. Im Ergebnis werden großräumige Synthesen sowie die systematische Erschließung der Geschichte, Ästhetik und Poetik von Traumdarstellungen angestrebt, die in der Forschung bislang fehlen.