ger: Der von der Multimedialität des Films geprägte Übertragungsprozess in der Filmsynchronisation stellt immer eine komplexe Problematik dar, ganz gleich um welche Art von Film es sich dabei handelt. Die hier tätigen Übersetzerinnen und Übersetzer sehen sich mit einem Medium konfrontiert, dessen gestalterische Mittel ihnen neue Möglichkeiten eröffnen, sie aber gleichzeitig auch an die Grenzen ihres Potentials heranführen. Filmsynchronisation ist eine ständige Gratwanderung zwischen translatorischer Kreativität und technischen Beschränkungen. Die Schwierigkeit dieser Gratwanderung erhöht sich jedoch zusätzlich, wenn es um die Übertragung eines Werkes von höchster sprachlicher Qualität geht und wenn die Synchronisation als Trägerin dieser hohen Qualität fungieren soll. In dieser Hinsicht stellen Shakespeare-Verfilmungen ohne Zweifel höchste Anforderungen an den Übersetzungsprozess bei der Filmsynchronisation, da die allgemeinen Probleme der Synchronisation aufgrund der besonderen Sprache und des hohen künstlerischen Anspruchs in verstärkter Form auftreten und nur dann zufriedenstellend gelöst werden können, wenn der Synchronautor oder die Synchronautorin sowohl die besondere Weise der Bedeutungsvermittlung im Medium Film als auch die unterschiedlichen Wirkungselemente der Werke Shakespeares berücksichtigt. Handelt es sich bei dem zu synchronisierenden Film um eine der Komödien Shakespeares, erschweren zusätzlich zu den vorhin genannten Aspekten auch die vom Dichter eingesetzten Elemente der Komik die translatorische Tätigkeit. Hier ist es vor allem wichtig den Film als Gesamttext zu betrachten, der in seinem Zusammenspiel von Bild und Ton nicht nur Einschränkungen birgt, sondern auch Möglichkeiten bietet. Möglichkeiten, die allerdings nur dann ausgeschöpft werden können, wenn der Synchrontext als eine Art Mosaikstein betrachtet wird, der erst mit all den anderen Komponenten des Filmtexts das eigentliche Bild entstehen lässt. eng: Dubbing a movie always constitutes a great challenge for any screen translator, yet there are certain additional problems a dubbing writer has to face when working on a Shakespeare film. These problems are mainly due to the complexity of Shakespeares language, which makes dubbing writers not only exploit their full potential of translation skills but also draw on their creativity and inspiration in order to come up with a satisfying result. In the comedies, the constraints are further increased by the comic elements Shakespeare used to entertain his audience. The overall complexity of the dubbing process derives from the interaction of different auditory and visual components of the filmic text. One scene can combine close-up shots, expressive acting with a lot of gestures and facial gestures, puns and other comic elements which may not be simply dealt with one by one, but must be treated as an organic whole requiring the dubbing writer to perform a tightrope act constantly weighing one aspect against the other. Should the focus be on lip-sync or is it more important to make the audience laugh? Is it essential to create a true Shakespearean atmosphere or is it better to make the lines easily accessible to the spectators? Each of these decisions is crucial to the functioning of the scene and of the whole film, and each of these decisions will influence other decisions, so that only by keeping the larger picture in mind the dubbing writer will find the appropriate strategy to overcome the various challenges.
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