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ger: Die Postmoderne als die neue, heterogene, teilweise elektrische Kunstpraxis der siebziger Jahre verabschiedete sich dezidiert von der Teleologie der Modernisierung (Religion der Kunst, Aesthetik des Haesslichen, Originalitaet als aesthetisches Prinzip, Rezeption der Exklusivitaet), aber gleichzeitig ist sie keine neue Epoche nach der Moderne. Waehrend andere Stilperioden auf dem Bruch mit der Tradition beruhen und sich kaempferisch auf die Zukunft fixieren, kennt die Postmoderne weder Affirmationstrieb noch Negationstrieb, sondern, allen anderen Zeiten zum Trotz, blickt sie synchron in die Vergangenheit und in die Zukunft. Sie findet ihr aesthetisches Adaequat im Plagiat, in der Poetik der Oberflaeche und in der Rezeption der Inklusivitaet.
Phaenomene wie Intertextualitaet, postmoderne Mimesis wie auch Ludismus schaetze ich als fundamentale Merkmale aktueller aesthetischer Stroemungen und als einzig moegliche theoretische Apparatur zum kritischen Lesen der Literatur ein, deren Gegenstand der Darstellung nicht mehr die Lebenswirklichkeit, sondern die Wirklichkeit der Kommunikation bzw. Mitteilungsmodalitaeten sind. Kein Phaenomen ist absolut neu und die entscheidende Kopula, die sie alle verbindet, ist ihre eigenartige bewusste Revitalisierung und Resemantisierung der ueberlieferten Schreibkonventionen bzw. das Ueberphaenomen der Metatextualitaet. In solcher geistigen Umgebung wird der kroatischen Lyrik der siebziger und achtziger Jahre eine Konzession angeboten, eine relevante aesthetische Stimme zum literarischen Markt zu tragen und sich von genetisch praedisponierter Krankheit, unter der alle 'kleinen Literaturen leiden', vom Anachronismus und Epigonismus, zu heilen
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