ger: Die Diplomarbeit untersucht die literarische Darstellung von Erinnerung und Identität in Julia Schochs Roman „Mit der Geschwindigkeit des Sommers“, der sich mit der individuellen Verarbeitung des kollektiven Umbruchs der Wende beschäftigt. Der erste Teil der Arbeit befasst sich zunächst kritisch mit dem Begriff der ‚Wendeliteratur‘, zu der der Roman gemeinhin gezählt wird, und berücksichtigt auch Unterkategorien des Terminus. Im Anschluss erfolgt eine interdisziplinäre Auseinandersetzung mit den Themen ‚Gedächtnis‘, ‚Erinnerung‘ und ‚Identität‘ in individueller sowie kollektiver Dimension. Der Fokus liegt hierbei auf einer Verbindung dieser Konzepte mit der Literatur bzw. Literaturwissenschaft, jedoch werden auch kognitions-, narrations- und sozialpsychologische sowie kulturwissenschaftliche Forschungsansätze einbezogen. Im Rahmen der Ausarbeitung der Identität finden die Wendeereignisse und ihre vielfältigen Folgen besondere Berücksichtigung. Im zweiten Teil der Arbeit erfolgt die Analyse des Romans „Mit der Geschwindigkeit des Sommers“. Eingangs wird dessen Verortung im Feld der Wendeliteratur sowie im Bereich literarisch-biografischer Erzähltexte vorgenommen. Anschließend findet eine Analyse der Erinnerungs- und Identitätsdarstellung im Roman statt, wobei der Fokus auf der individuellen Ebene liegt. Hinsichtlich der Erinnerungskonstruktionen wird zunächst herausgearbeitet, an welche Vergangenheit erinnert wird, um anschließend die zu Tage tretenden Erinnerungsprozesse, die die erinnerten Inhalte hervorbringen, zu beschreiben hierzu zählen nicht nur die Möglichkeiten der expliziten Thematisierung, sondern auch jene der impliziten Inszenierung. Darauf aufbauend werden die im Text vorgenommenen Identitätskonstruktionen der beiden zentralen Figuren in den Blick genommen. Besonderes Interesse gilt darüber hinaus dem literarischen Raum, der mit den Erinnerungs- und Identitätskonstruktionen eng verknüpft ist. eng: This diploma thesis examines the literary representation of memory and identity in Julia Schochs novel “Mit der Geschwindigkeit des Sommers” which deals with the individual processing during the collective upheaval of the “Wende”. The first section of this thesis examines the term “Wendeliteratur”, literature about the events surrounding the fall of the iron curtain, and its sub-categories, as the novel can be situated among its works. Subsequently, the topics “memory” and “identity” will be analyzed on an individual and collective level using an interdisciplinary approach. Emphasis will be placed upon the connection of these topics with literature and literary studies, but approaches of cognitive, narrative, and social psychology are also included. The events surrounding the “Wende” and its manifold consequences are considered in particular within the elaboration of the term “identity”. The second part of the thesis consists of an analysis of the novel “Mit der Geschwindigkeit des Sommers”. Initially, its position on the fields of the “Wendeliteratur” and of literary-biographical narrative texts in general is explored. Afterwards, an analysis of the representation of memory and identity within the novel, focusing predominantly on the individual level, is conducted. Concerning the construction of memory, it is necessary to firstly determine the past that is being remembered in order to describe the processes that in turn generate the remembered content this includes the possibilities of explicitly addressing the topic and implicit re-enactment. Ensuing on that foundation, the thesis examines the identity structure of the main characters. In addition, the thesis pays special attention to the literary space, as it is tightly linked to the construction of both memory and identity.
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