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  1. Affektive Transmission. Das textuelle Kind bei Marie de Gournay und bei Montaigne
    Autor*in: Witt , Amalia
    Erschienen: 2019
    Verlag:  Redaktion apropos [Perspektiven auf die Romania], Universität Rostock - Institut für Romanistik

    Eine außergewöhnliche, fingierte Verwandtschaftsrelation bestand zwischen der späteren Herausgeberin sowie Schriftstellerin Marie de Gournay (1565-1645) und dem Verfasser der Essais, Michel de Montaigne (1533-1592). 1588 trafen sich die junge... mehr

     

    Eine außergewöhnliche, fingierte Verwandtschaftsrelation bestand zwischen der späteren Herausgeberin sowie Schriftstellerin Marie de Gournay (1565-1645) und dem Verfasser der Essais, Michel de Montaigne (1533-1592). 1588 trafen sich die junge Unbekannte und der arrivierte Renaissancedenker zum ersten Mal in Paris und schlossen einen Bund (alliance). Fortan nahmen sie auf einander Bezug als père d’alliance und fille d’alliance. Die lebensweltliche Tragweite dieser früh-neuzeitlichen Allianz zwischen dem „geistigen Ziehvater“ Montaigne und seiner „geistigen Ziehtochter“ Marie de Gournay ist nur schwerlich fassbar, handelte es sich doch weder um eine durch Blutsverwandtschaft legitimierte, noch um eine rechtlich beglaubigte Verwandtschaftsbeziehung. Eine komparative Lektüre der Essais und verschiedener, von Marie de Gournay verfasster Texte lässt allerdings den Schluss zu, dass eine Kontinuitätslinie zwischen fille d’alliance und père d‘alliance auf einer textuellen Ebene festzustellen ist: Das semantische Feld rund um die Metaphorik des textuell erzeugten, geistigen, „vererbten“ und letztlich „verwaisten“ Kindes findet sich sowohl intra- als auch intertextuell zwischen den Essais sowie von Marie de Gournay verfassten Texten aufgespannt. Die Gesamtwerke Montaignes und Marie de Gournays, Les Essais beziehungsweise Les Advis, werden textuell „vererbt“, indem sie metaphorisch als „geistige Kinder“ einem Vormund angetragen werden. Einzelne Passagen der untersuchten Texte und Paratexte fungieren somit als autoreferenzieller und metatextueller Aushandlungsort nicht nur der Konstitution, sondern auch der Überlieferung jener schutzbedürftigen geistigen „(Waisen)Kinder“ (orphelins). Unter Bezug auf affekttheoretische und praxeologische Ansätze wird das „textuelle Kind“ bei Marie de Gournay als affektive Transmissionspraxis beleuchtet. ; French moral philosopher Michel de Montaigne (1533-1592) and his ‘covenant daughter’, Marie de Gournay (1565-1645), shared a special bond. When the 30 years younger, until then unknown woman ...

     

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    Quelle: BASE Fachausschnitt AVL
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Aufsatz aus einer Zeitschrift
    Format: Online
    Übergeordneter Titel: apropos [Perspektiven auf die Romania]; Nr. 3 (2019): Beziehungsweise(n) – Affektive Relationen und Relationalität in den romanischen Kulturen; 53-75 ; apropos [Perspektiven auf die Romania]; No. 3 (2019): Beziehungsweise(n) – Affektive Relationen und Relationalität in den romanischen Kulturen; 53-75 ; apropos [Perspektiven auf die Romania]; Núm. 3 (2019): Beziehungsweise(n) – Affektive Relationen und Relationalität in den romanischen Kulturen; 53-75 ; apropos [Perspektiven auf die Romania]; No 3 (2019): Beziehungsweise(n) – Affektive Relationen und Relationalität in den romanischen Kulturen; 53-75 ; 2627-3446 ; 10.15460/apropos.3
    DDC Klassifikation: Literaturen romanischer Sprachen; Französische Literatur (840); Literatur und Rhetorik (800)
    Schlagworte: Gournay; Marie de Jars de; Montaigne; Michel Eyquem de; Essais; fiktive Familienbande; Erbe; essays; heritage; fictitious family bonds
    Lizenz:

    Copyright (c) 2020 Amalia Witt ; creativecommons.org/licenses/by/4.0/