Die Einhaltung von Sozialstandards und Menschenrechten in den globalen Lieferketten ist von großer Bedeutung. Vor diesem Hintergrund berücksichtigen Umweltzeichen wie Blauer Engel zunehmend soziale und menschenrechtliche Belange bei der Entwicklung von Vergabekriterien. In diesem Vorhaben wurden Formulierungsvorschläge für soziale und menschenrechtliche Anforderungen in Form von Kriterien und entsprechenden Nachweissystemen für fünf Produktgruppen - Textilien, Wasch- und Reinigungsmittel, Spielzeuge, Drucker und Möbel - detailliert herausgearbeitet. Dafür wurden soziale und menschenrechtliche Aspekte entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Produkten analysiert und ausgewählte internationale Standards im Hinblick auf ihre Eignung als verlässliche, vertrauenswürdige und effiziente Nachweisführung im Umweltzeichen ausgewertet. Die Formulierungsvorschläge adressieren neben den ILO-Kernarbeitsnormen viele weitere soziale und menschenrechtliche Brennpunkte wie z.B. Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, Rechte indigener Völker, Arbeitszeiten, soziale Absicherung, Beschwerdemechanismus usw. Darüber hinaus adressieren sie viele wichtige Lieferkettenbereiche, vor allem Rohstoffgewinnung sowie Fertigung. Zusätzlich integrieren sie den Ansatz der menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten sowie konkrete Kriterien für die Vor-Ort-Unterstützung von Kleinbauernvereinigungen. Bei allen Kriterien wurden möglichst viele Synergien mit den bestehenden, ambitionierten Standards geschaffen, damit der Aufwand für die Prüfeinrichtungen reduziert und sich freiwillige Standards gegenseitig verstärken. Insgesamt sind die Formulierungsvorschläge zwar ambitioniert, stellen aber einen ausgewogenen Kompromiss zwischen den Interessen der Zivilgesellschaft, Unternehmen und Prüfeinrichtungen dar. Damit setzen sie Anreize für die Unternehmen, ihre Bemühungen zur Verbesserung von Sozialstandards und Menschenrechten glaubwürdig an die Öffentlichkeit zu kommunizieren. Compliance with social standards and human rights in global supply chains is of great importance. Against this background, ecolabels such as Blue Angel, are increasingly taking social and human rights concerns into account when developing award criteria. In this project, proposals for social and human rights requirements in the form of criteria and corresponding verification systems for five product groups – textiles, detergents and cleaning agents, toys, printers and furniture – were formulated. Thereby, social and human rights aspects were analysed along the entire value chain of products and selected international standards were evaluated with regard to their suitability as reliable, trustworthy and efficient proof systems in the ecolabel. In addition to the ILO core labour standards, the proposals address many other social and human rights hotspots such as occupational health and safety, indigenous peoples' rights, working hours, social security, grievance mechanism, etc. Furthermore, they address many important supply chain areas, especially raw material extraction and manufacturing. In addition, they integrate the approach of human rights due diligence as well as concrete criteria for on-site support of smallholder associations. For all criteria, as many synergies as possible were created with the existing, ambitious standards, so that the effort for the testing institutions is reduced and voluntary standards mutually strengthen themselves. Overall, proposals are ambitious, but represent a balanced compromise between the interests of civil society, companies and testing facilities. Thus, they provide incentives for companies to credibly communicate their efforts to improve social standards and human rights to the public.
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