In recent years, Voluntary Assisted Return Programmes (VARPs) have received increasing funding as a potential way of reducing the number of refugees in EU member states. A number of factors may affect the mental well-being of returnees. These include adjustment to the home country following return, difficult living conditions, and long-term effects resulting from the severe traumatic stress that had originally driven the affected out of their homes. Little is known about the extent to which these and other factors may promote or inhibit the willingness of refugees to return to their country of origin. The present pilot study investigated refugees who returned to their country of origin after having lived in exile in Germany for some 13 years. The objectives of the present study were to examine the mental health status of refugees returning to their home country following an extended period of exile. We also aimed to assess the circumstances under which people decided to return, the current living conditions in their home country, and retrospective returnee evaluations of their decision to accept assisted return. 47 VARP participants were interviewed concerning their present living conditions, their views of their native country, and their attitudes towards a potential return prior to actually returning as well as nine months after returning to their country of origin. I also interviewed a group of refugees (n = 50), which were also living in Germany but explicitly did not intend to return. In the study I included refugees and returnees, respectively, who returned to countries of the Former Yugoslavia, Turkey and Iraq. Mental health and well-being were assessed using the questionnaires PDS and EUROHIS and the structured interview M.I.N.I. Prior to returning to their home country, participants showed a prevalence rate of 53% for psychiatric disorders. After returning, this rate doubled to a sizeable 88%. Substantial correlations were found between the living situation in Germany, the disposition to return, and mental health. For two thirds of the participants, the decision to return was not voluntary. In the group of stayers we found a prevalence rate of 78% psychiatric disorders, a factor, which prevented return to the country of origin. In this group we also recorded substantial correlations between the living situation in Germany, disposition to return and mental health. The results show that psychological strain among study participants was of a considerable magnitude. As a result of traumatic stress experienced during war and refuge, victims were vulnerable and not well equipped to cope with either post-migration stressors in exile or with a return to their country of origin. It is noteworthy that the majority returned under pressure from immigration authorities. Living conditions after return (such as housing, work, and health care) were poor and unstable. Participants also had great difficulty readapting to the cultural environment after having lived abroad for an average of 13 years. Current VARPs do not take these factors into account and are therefore not able to assist in a humanitarian reintegration of voluntary returnees. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die psychische Gesundheit von Freiwilligen Rückkehrern in Deutschland bzw. in ihren Herkunftsländern zu untersuchen. Dabei kommt ihr der Charakter einer Pilotstudie zu. Es wurden Daten zur Auftretenshäufigkeit von psychischen Störungen, zu den Lebensbedingungen sowohl in Deutschland, als auch im Herkunftsland, zur Einstellung zur Freiwillen Rückkehr sowie zur subjektiven Lebenszufriedenheit erhoben. Ich untersuchte die Gruppe der Freiwilligen Rückkehrer (n = 47) sowohl unmittelbar vor, als auch neun Monate nach der Ausreise. Darüber hinaus verglich ich die in Deutschland erhobenen Befunde mit einer Gruppe von sogenannten Nicht-Rückkehrern (n = 50), welche ebenfalls als Flüchtlinge in Deutschland lebten und erklärtermaßen nicht beabsichtigten, in ihr Herkunftsland zurückzukehren. In die Untersuchung wurden Flüchtlinge bzw. Rückkehrer aus dem ehemaligen Jugoslawien, der Türkei und dem Irak einbezogen. Schwerpunkt lag mit 81 Personen auf Flüchtlingen aus dem ehemaligen Jugoslawien. Die Untersuchung hat ergeben, dass Teilnehmer von begleiteten Rückkehrprogrammen psychisch hoch belastet sind. Die Prävalenz psychischer Störungen lag vor der Ausreise bei 53%. Häufigste beobachtete Störungen waren hierbei Depressionen (32%) und Posttraumatische Belastungsstörungen (30%). Nach einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 13 Jahren in Deutschland ein geringes Integrationsniveau der Interviewten zu beobachten (M = 4.74, SD = 2.1; auf einer Skala von 0-12). Die subjektive Lebenszufriedenheit lag vor der Ausreise auf einer Skala von 1-5 bei M = 3.13 (SD = .78). Im Vergleich hierzu zeigte sich in der Gruppe der Nicht-Rückkehrer eine Auftretensrate psychischer Störungen von 78%. Auch in dieser Gruppe waren Depressionen (50%) und Posttraumatische Belastungsstörungen (54%) am häufigsten vertreten. Als wichtiger Einflussfaktor für affektive Störungen stellte sich das geringe Integrationsniveau der Befragten heraus. Die Nicht-Rückkehrer waren geringfügig besser integriert (M = 6.49, SD = 2.29) als die Gruppe der Freiwilligen Rückkehrer, ihre subjektive Lebenszufriedenheit lag nur geringfügig höher (M = 3.16, SD = .83). Insgesamt unterschieden sich unter Nicht-Rückkehrern psychisch erkrankte Flüchtlinge signifikant im Grad der Integration und der subjektiven Lebenszufriedenheit von gesunden Flüchtlingen, was sich in der Gruppe der Freiwilligen Rückkehrer nicht fand. Als wichtigstes Motiv im Kontext einer Freiwilligen Rückkehr erwiesen sich sowohl in der Gruppe der Nichtrückkehrer, als auch unter den Rückkehrern die Kinder der Befragten. Die Ausbildung in und Anbindung der Kinder an Deutschland wurde als zentrales Motiv gegen eine Rückkehr in das Herkunftsland genannt. Die genannten Motive wurden in beiden Untersuchungsgruppen erhoben und geben die subjektiven Einstellungen der Befragten wider. Sie waren jedoch unabhängig von einer tatsächlichen Ausreise oder einer Teilnahme an einem Rückkehrprogramm. Auf die Frage, wie die Entscheidung zur Freiwilligen Rückkehr zustande gekommen sei, gaben 62% der Rückkehrer an, auf äußeren Druck, d.h. nicht freiwillig auszureisen. Als Ursache wurde von 55% der Druck der Ausländerbehörden genannt. Hauptmotiv derer, die freiwillig ausreisten, war der Wunsch, in der Heimat zu sterben, wobei es sich hierbei sämtlich um Personen handelte, die älter als 70 Jahre alt oder schwer krank waren. Ebenfalls häufig genannt wurde der Wunsch, durch eine Freiwillige Ausreise die zwangsweise Abschiebung zu verhindern. 25 Personen wurden 9 Monate nach der Rückkehr im Herkunftsland erneut untersucht. Vor der Ausreise hatten 14 von diesen Personen (56%) bereits eine psychische Störung aufgewiesen. In der Nachuntersuchung stieg die Prävalenz in dieser Gruppe signifikant auf 88% an. Die subjektive Lebenszufriedenheit sank nach der Rückkehr signifikant auf M = 2.27 ab. Die allgemeine Lebenssituation der Rückkehrer erwies sich als problematisch. Dies umfasste sowohl die berufliche, als auch die ökonomische und die Wohnsituation der Rückkehrer. Zwei Drittel der tatsächlich Zurückgekehrten gab an, erneut nach Deutschland emigrieren zu wollen, wenn sie die Wahl hierzu hätten. Ursachen hierfür fanden sich in der fehlenden Reintegration vor Ort, einem Gefühl der Fremdheit in der neuen alten Umgebung sowie in der allgemein problematischen Lebenssituation. In den untersuchten Fällen hatten Rückkehrprogramme wenig unterstützenden Einfluss auf die psychische Gesundheit bzw. auf die Reintegration der Rückkehrer vor Ort. Die stattgefundene Unterstützung gestaltete sich beinahe ausschließlich in Form finanzieller Hilfen, welche sofern vorhanden in der Regel als Starthilfe fungierte. Insgesamt spielte die psychische Gesundheit der Rückkehrer im Rahmen der Rückkehrbegleitung eine untergeordnete Rolle.
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