Nahezu alle Ursprungsmythen der Menschheit entwerfen den Menschen als Kulturwesen. Schon in den Paradiesphantasien leistete er Arbeit, wenn auch im Einklang mit seiner Natur. Noch war ihm die Unterscheidung zwischen Plackerei und Müßiggang fremd. Das...
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Universitätsbibliothek der Eberhard Karls Universität
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53 A 6736
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Nahezu alle Ursprungsmythen der Menschheit entwerfen den Menschen als Kulturwesen. Schon in den Paradiesphantasien leistete er Arbeit, wenn auch im Einklang mit seiner Natur. Noch war ihm die Unterscheidung zwischen Plackerei und Müßiggang fremd. Das sollte sich jedoch jäh ändern. Der süße Traum vom Nichtstun wurde geboren. „Die gesellschaftliche Ächtung der Faulheit ist ein neuzeitliches Phänomen. Das zeigt Manfred Koch in seinem kulturgeschichtlichen Essay. Der Müssiggang will in der Moderne nicht nur geübt sein, er muss auch durch Arbeit erdauert werden... Manfred Koch hat einen reichen, klugen, gelehrten, aber gut lesbaren Essay über ein faszinierendes Thema geschrieben. Und vergnüglich ist er noch dazu: Man erfährt auch skurril-amüsante Dinge wie zum Beispiel, dass in alpenländischen Ferienorten Therapiekurse angeboten werden, «in denen der Gast das meditative Hineinversetzen in das Wiederkäuen der Kühe lernt» – gelten doch Tiere, insbesondere Kühe, in ihrer vermeintlich besinnungslosen Trägheit dem Menschen seit je als Gegenmodelle des eigenen Aktivismus. Man spart sich aber besser das Geld für solche Kurse und besorgt sich stattdessen dieses Buch“ (NZZ)