Friedensforschung ist im eigentlichen Sinne keine eigenständige wissenschaftliche Disziplin. Sie ist aus der kritischen Auseinandersetzung mit dem politikwissenschaftlichen Teilbereich der Internationalen Beziehungen (IB) hervorgegangen, und bleibt...
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Friedensforschung ist im eigentlichen Sinne keine eigenständige wissenschaftliche Disziplin. Sie ist aus der kritischen Auseinandersetzung mit dem politikwissenschaftlichen Teilbereich der Internationalen Beziehungen (IB) hervorgegangen, und bleibt bis heute intellektuell - hinsichtlich der Methoden- und Theorieorientierung - wie institutionell mit der IB-Forschung verwoben. Während sich die Forschungsfelder z.T. überlappen, unterscheidet sich die Friedensforschung vor allem durch ihren normativen Ansatz, eine stärkere Praxisorientierung und ihre Offenheit für interdisziplinäre Forschung von den IB. Die Friedensforschung muss sich neben ihrem Hauptziel, der Erforschung organisierter Gewalt, neuen Themenfeldern wie der möglichen Bedeutung des Klimawandels für gewaltsame Konflikte sowie der Erforschung anderer Gewaltformen (Terrorismus, Jugendgewalt, Aufstände) öffnen und sich bemühen die verschiedenen Forschungstraditionen (z.B. quantitative und qualitative) innerhalb der Friedensforschung besser zu verzahnen. (IFSH/Pll)