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  1. Standort Bananenrepublik
    Streifzüge durch die postkoloniale Welt
  2. Standort Bananenrepublik
    Streifzüge durch die postkoloniale Welt
    Erschienen: 2004
    Verlag:  zu Klampen, Springe

    Wo liegen die Bananenrepubliken heute? In den subtropischen Zonen unserer Erde oder mitten in Europa? Standort Bananenrepublik - das ist hier wie dort. Hans Christoph Buch gehört zu den wenigen, die hier wie dort zu Hause sind. Daher sind seine Texte... mehr

     

    Wo liegen die Bananenrepubliken heute? In den subtropischen Zonen unserer Erde oder mitten in Europa? Standort Bananenrepublik - das ist hier wie dort. Hans Christoph Buch gehört zu den wenigen, die hier wie dort zu Hause sind. Daher sind seine Texte zu erfahrungsgesättigt für die Klischees beider Seiten. Seit mehr als drei Jahrzehnten bereist der Autor Krisengebiete und Kriegsschauplätze, auch abseits der gerade medienwirksamen Regionen, dokumentiert politische, kulturelle und ökonomische Umbrüche und darf für sich beanspruchen, einer der eindrücklichsten, kenntnisreichsten, unbeirrbarsten Berichterstatter zu sein. Er streift jedoch nicht nur als Reporter durch die postkoloniale Welt, sondern auch als homme de lettres. Standort Bananenrepublik zeigt die Vielseitigkeit des Schriftstellers Hans Christoph Buch: hinreißende erzählerische Passagen wechseln mit skrupulösen politischen Analysen, scharfe Polemiken mit literarischen Rückblicken und süffisanten Betrachtungen zum Zeitgeist. Leseprobe: Hotelküchen haben den Vorteil, daß der Gast sie niemals zu betreten braucht, außer er hat einen perversen Hang zum Küchenpersonal. Trotzdem bin ich meinem Vorsatz untreu geworden und habe den Fuß in eine Hotelküche gesetzt, nach der Landung in Kinshasa, der Hauptstadt der Kongorepublik, die von ihrem damaligen Präsidenten, der mit vollem Namen Mobutu Sese Seko Kuku Ngbendu Wa Zabanga hieß, in Zaire umbenannt worden war. Am Fuß der Gangway nahm mich ein Koch mit weißer Mütze in Empfang und führte mich an der Paß- und Zollkontrolle vorbei zur Küche des Flughafenrestaurants, wo er den Deckel eines auf dem Herd stehenden Kochtopfs lüftete. In Erwartung leckerer Speisen lief mir das Wasser im Mund zusammen - ich hatte seit Stunden nichts mehr gegessen: Doch an Stelle von Hühnerschenkeln war der Topf bis zum Rand mit Rohdiamanten gefüllt, die der Koch mir für einen Spottpreis zum Verkauf anbot. Obwohl ich ungeschliffene Diamanten nicht von Glassplittern unterscheiden kann, legte ich damit den Grundstein zu einem beträchtlichen Vermögen, das, wie gewonnen, wieder zerrann - aber das gehört in ein anderes Kapitel meiner Geschichte, ebenso wie die verdächtig aussehenden Männer in braunen Uniformen, die mich unter einem Transparent mit der Aufschrift >Der neue Beaujolais ist da!< am Ausgang des Flughafens erwarteten.

     

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