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  1. <<Der>> Geradmacher
    Erziehung zur Schönheit und moralische Disziplinierung in den orthopädischen Apparaten von Moritz Schreber
    Autor*in: Mathis, Larissa
    Erschienen: 01.06.2016

    ger: Der Arzt Moritz Schreber (1808 – 1861) entwickelte 1858 einen orthopädischen Apparat, den sogenannten „Geradhalter“, um das Kind in sitzender Position auf und gerade zu richten und es somit prophylaktisch vor Haltungsschäden zu schützen. Die... mehr

     

    ger: Der Arzt Moritz Schreber (1808 – 1861) entwickelte 1858 einen orthopädischen Apparat, den sogenannten „Geradhalter“, um das Kind in sitzender Position auf und gerade zu richten und es somit prophylaktisch vor Haltungsschäden zu schützen. Die aufrechte und gerade Körperhaltung war für Schreber jedoch nicht nur in gesundheitlicher Hinsicht von Bedeutung. Als Ausdruck einer moralisch-ästhetisch korrekten Haltung stellte sie ein Kriterium für ein glückliches, erfolgreiches Leben des einzelnen Menschen und im Weiteren für eine fortschrittliche Vervollkommnung und Veredelung (Verbesserung) der Menschheit, die es zu erreichen galt, dar. Schreber strebte dieses Ziel durch eine „natürliche“ Erziehung an, - ganz im Sinne der Aufklärung und ihrer obersten Maxime, die individuelle Entwicklung des Kindes zu fördern. Mittels des Geradhalters glaubte er mit der körperlichen Aufrichtung zugleich eine geistige Aufrichtigkeit erwirken und somit die Idee eines gesunden, selbstbestimmten und schönen Menschen verwirklichen zu können. Der „Menschenfreund“ Schreber erreichte jedoch mit seiner Apparatur das genaue Gegenteil, nämlich Schmerz und wie er selbst zugesteht, Scham. Um welchen Preis wird die vermeidlich fortschrittliche Optimierung des Menschen angestrebt und welche Rolle spielte dabei der Geradhalter als medizinisches Hilfsmittel? Durch die Betrachtung Schrebers Maßnahmen zur Geraderichtung des Kindes wird dieser Frage nachgegangen und der Geradhalter als Disziplinierungs- und Optimierungsmaßnahme des Menschen untersucht. eng: In 1858 the doctor, Moritz Schreber (1808 – 1861) developed an orthopaedic device; the so-called „Geradhalter“, which required children to sit in an upright and straight position in order to protect them from postural defects, as a prophylactic measure. But in Schreber’s opinion the upright and straight position of the body was not only a benefit to ones physical health. Correct posture was an expression of moral-aesthetic and a pre-requisite for happiness, and for a successful life. Schreber’s goal was to enrich peoples lives, not just individually but also effect the whole of society. This was to be done through progressive completion and ultimately improving or ‘optimising’ mankind, something which Schreber strived for. Schreber aimed to achieve this goal through “natural” education in line with the Enlightenment of the era. The most important maxim in this regard was to enhance the development of children. Using the „Geradhalter“ for an upright position of the body, he thought he could accomplish a straight ‘inner’ posture of the mind and thus realising the idea of a healthy, self determined and beautiful human being. With his apparatus the „Philanthropist“ Schreber finally achieved the absolute opposite — pain and shame, as he ultimately admitted himself. What is the supposed cost for the progressive optimisation of human beings and what role did the „Geradhalter“ play as a medical instrument? Through analysis of the measures employed by Schreber, in order to achieve postural enlightenment, these questions have been raised and answered. As well as understanding the devices application regarding the process of human optimisation and as a measure of discipline.

     

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    Hinweise zum Inhalt
    Quelle: Verbundkataloge
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Dissertation
    Format: Online; Druck
    RVK Klassifikation: DD 4600 ; YK 2600
    Schlagworte: Schreber, Daniel Gottlob Moritz; Orthese; Haltungsschaden; Prävention; Bewegungserziehung; Schönheit; Disziplinierung;
    Umfang: 84 Blätter, Illustrationen
    Bemerkung(en):

    Diplomarbeit, Universität für angewandte Kunst Wien, 2016