Angeregt durch den Fund eines Gedichts des römischen Dichters Lukrez, geht der amerikanische Literaturwissenschaftler Stephen Greenblatt dem Beginn der Renaissance nach und zeigt, wie sehr die Wiederentdeckung der Antike das moderne Weltbild geprägt hat. (Ursula Homann) Zufällig fand der amerikanische Literaturwissenschaftler Stephen Greenblatt, Shakespeare-Kenner und Pulitzer-Preisträger, als er Student war, in einer Buchhandlung eine Billigausgabe der Prosaübersetzung von Lukrez' 2.000 Jahre altem Gedicht "De rebus natura" ("Von der Natur"). Dieser Fund brachte ihn auf die Spur von Poggio Bracciolini, der 1417 bei seiner Suche nach uralten Handschriften das lange verschollene Gedicht wieder entdeckt und damit die Renaissance, die Wiedergeburt der Antike, eingeläutet hatte. Greenblatt geht in seinem Buch, Kapitel für Kapitel, der Entwicklung dieser Epoche nach, die Kräfte freisetzte, die unser heutiges Weltbild prägen, sowohl in der Wissenschaft (da Vinci), in der Astronomie (Galilei), wie auch in der Kunst (Botticelli, Michelangelo) und in der Philosophie (Giordano Bruno). Leicht und flüssig, spannend und kenntnisreich und auch für Nichtwissenschaftler gut nachvollziehbar, erzählt der Autor von den Anfängen der Renaissance und ihren Umbrüchen, die Europa vom "finsteren Mittelalter" erlösten und für eine neue Weltsicht sorgten. Mit ausführlichem Anhang. (2) (Ursula Homann)
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