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ger: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie Wirklichkeitserzählungen zur Finanzkrise 2007-2009 in wirtschaftswissenschaftlichen Einführungsliteraturen gestaltet sind. Um dieser Frage nachgehen zu können, werden zuerst fünf verschiedene Konzeptionen des Krisenbegriffs erläutert und deren narrativer Charakter herausgearbeitet: Ein antikes Verständnis der Krise, die permanente Krise bei Reinhart Koselleck, die Anti-Krise bei Janet Roitman, die Krise als Hyperkomplex nach Andrej Ule und die Krise als Hyperobjekt nach Timothy Morton. All diese Krisenkonzeptionen evozieren verschiedene Implikationen, wie diese narrativ bearbeitet werden können. Im Anschluss werden Aspekte der Erzähltextanalyse erläutert, wobei Gérard Genettes grundsätzliche Gedanken mit einer Zusammenfassung von Matías Martínez und Christian Scheffels Ausführungen bereichert werden. Unter diesen Vorzeichen kann im weiteren Verlauf das Konzept der Wirklichkeitserzählungen nach Martínez und Christian Klein betrachtet werden, das eine spezifische Beschäftigung mit dem ökonomischen Erzählen erlaubt, wie sie Bernhard Kleeberg beschreibt. Das dabei zusammengetragene narratologische Repertoire wird durch eine Erläuterung der narrativen Dimension von Zahlen nach Claus-Michael Schlesinger abgerundet. Anhand dieses Werkzeugkastens werden sodann fünf Einführungen in die Wirtschaftswissenschaften auf die Darstellung ihrer Wirklichkeitserzählungen zur Finanzkrise 2007-2009 hin untersucht, wobei gezeigt wird, dass sich zwischen den Texten ein Erzählschema herausbildet, das deren Gestaltung leitet. Abschließend werden mögliche weitere literatur-, kultur-, wirtschaftswissenschaftliche und politische Fragestellungen erläutert, die an die vorliegende Arbeit anknüpfen.
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