The first part of the study compares the institutional settings of employee representation and collective bargaining in France and Germany. One important difference is that in France, many aspects of collective agreements are defined by labour law, whereas in Germany, collective bargaining partners are given far greater scope for negotiation. The second part of the study analyses the economic effects of different institutional settings. Greater wage flexibility has positive effects on competitiveness and employment. In the last part of the study, reform proposals made by Jean-Denis Combrexelle, President of the Department of Social Affairs of the government council, are evaluated. His proposals to enlarge the scope of collective bargaining and also allow firm-level bargaining are judged positively. Moving from the indeterminate duration of firm agreements to well-defined contract periods would reduce uncertainty for both firms and workers. The implementation of these reform proposals would be most effective if they were combined with a peace obligation, meaning that no strikes would be allowed for an agreed period of time. The proposal to maintain extensions of industrial agreements by the Labour Minister is counterproductive and would partly eliminate gains from other proposals. Im ersten Teil der Studie wird der institutionelle Rahmen von Arbeitnehmervertretungen und Tarifverhandlungen zwischen Frankreich und Deutschland verglichen. Ein wichtiger Unterschied besteht darin, dass in Frankreich viele Aspekte der Tarifverträge im Arbeitsrecht gesetzlich festgelegt sind, wohingegen die Tarifvertragspartner in Deutschland einen größeren Gestaltungsspielraum haben. Der zweite Teil behandelt die ökonomischen Effekte unterschiedlicher institutioneller Rahmenbedingungen. Eine höhere Lohnflexibilität hat positive Auswirkungen auf Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung. Im letzten Teil der Studie werden die Reformvorschläge von Jean-Denis Combrexelle, Präsident der Abteilung für soziale Angelegenheiten des Staatsrats, bewertet. Die Vorschläge, bei Tarifverhandlungen einen größeren Spielraum zuzulassen und Verhandlungen auch auf Firmenebene zu ermöglichen, werden positiv beurteilt. Eine fest vereinbarte Laufzeit von Firmentarifverträgen anstelle einer unbestimmten Vertragsdauer würde die Unsicherheit sowohl für Firmen als auch für Arbeitnehmer verringern. Die Umsetzung dieser Reformvorschläge wäre am effektivsten, wenn diese mit einer Friedenspflicht einhergehen würden, was bedeutet, dass während der vereinbarten Laufzeit keine Streiks erlaubt sind. Der Vorschlag, an der Ausweitung von Branchentarifverträgen durch den Arbeitsminister festzuhalten, ist kontraproduktiv und würde die positiven Effekte anderer Reformvorschläge teilweise wieder konterkarieren.
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