Die Arbeit untersucht die Sozialmodelle der EU-Länder mit dem Fokus auf die neuen Mitgliedstaaten Mittel-, Ost- und Südosteuropas in vergleichender Perspektive. Die Untersuchung erfolgt auf Basis von Indikatoren zu den wesentlichen Zielsetzungen von...
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ZBW - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft, Standort Kiel
Signatur:
DS 55 (268)
Fernleihe:
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Die Arbeit untersucht die Sozialmodelle der EU-Länder mit dem Fokus auf die neuen Mitgliedstaaten Mittel-, Ost- und Südosteuropas in vergleichender Perspektive. Die Untersuchung erfolgt auf Basis von Indikatoren zu den wesentlichen Zielsetzungen von Sozialmodellen. Mit Hilfe einer Hauptkomponentenanalyse werden drei Komponenten von Sozialmodellen identifiziert, die diese Zielsetzungen widerspiegeln: Die Kompo-nente Arbeitsmarktsicherheit gibt die Flexibilität und Einkommenssicherheit auf den Arbeitsmärkten wider. Sie kann auch als Komponente für Flexicurity, die im Rahmen der Lissabonstrategie zur Erneuerung der Sozialmodelle eine wichtige Rolle spielt, in-terpretiert werden. Die weiteren Komponenten sind Soziale Gleichheit und Eigenver-antwortung, die auf das Verhältnis zwischen Inanspruchnahme staatlicher Transfers und der Regulierungskraft des Marktes durch einen liberal ausgestalteten Beschäftigungs-schutz zielt. Auf Grundlage dieser Komponenten werden fünf Ländergruppen identifi-ziert, die die in der Literatur vorgefundene regionale Einordnung von Sozialmodellen nur bedingt bestätigen. Die meisten der neuen EU-Mitgliedstaaten bilden zusammen mit Italien und Griechenland eine eigene Gruppe, für die geringe Arbeitsmarktsicherheit und geringe Eigenverantwortung charakteristisch ist. This paper explores social models in Europe with focus on the new EU Member States in a comparative perspective. The analysis is based on indicators representing the main tasks of social models. Principal components analysis yields three synthetic factors that reflect these tasks: the factor labour market security captures the flexibility and income security on labour markets. It might be interpreted as an indicator of flexicurity which plays a dominant role in the modernization of European social models as envisaged by the Lisbon strategy. Further factors are social equity and personal responsibility; the latter characterizing the trade-off between the usage of welfare transfers and the regulat-ing power of liberal employment protection. These components give rise to five country groups which however only partially coincide with the regional clustering proposed in the literature. Most of the new EU-member states together with Italy and Greece form a group of their own which is characterised by low labour market security and low personal responsibility.