Verlag:
Martin-Luther-Univ. Halle-Wittenberg, Lehrstuhl für Wirtschaftsethik, Halle
Dieser Beitrag nimmt aus wirtschaftsethischer Sicht Stellung zur gesellschaftlichen De-batte über die Finanzspekulation mit Agrarrohstoffen. Im ersten Abschnitt werden die realwirtschaftlichen Ursachen der starken Preissteigerungen erläutert, die in...
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ZBW - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft, Standort Kiel
Signatur:
DS 586 (2013,24)
Fernleihe:
keine Fernleihe
Dieser Beitrag nimmt aus wirtschaftsethischer Sicht Stellung zur gesellschaftlichen De-batte über die Finanzspekulation mit Agrarrohstoffen. Im ersten Abschnitt werden die realwirtschaftlichen Ursachen der starken Preissteigerungen erläutert, die in den letzten Jahren zu verzeichnen waren. Im zweiten Abschnitt wird erklärt, warum es unge-recht(fertigt) ist, passive Indexfonds als "Hungermacher" an den Pranger zu stellen. Der dritte Abschnitt weist darauf hin, dass der aktuelle Moraldiskurs über Spekulation eini-ge merkwürdige Besonderheiten aufweist, wenn man ihn im historischen Kontext be-trachtet. Der vierte Abschnitt analysiert, inwiefern sich zivilgesellschaftliche Organisa-tionen konstruktiv an der Bekämpfung des globalen Hungers beteiligen können, ohne irreführende Kampagnen zu betreiben, die gemessen an ihren eigenen moralischen Zie-len kontraproduktiv sind. From the perspective of economic ethics, this article comments on the public debate about financial speculation with agricultural commodities. The first section explains the real-economy factors that have caused the strong price increases in recent years. The second section shows why it is unjust(ified) to put passive index funds in the pillory. The third section points to some peculiarities that are revealed by looking at the actual moral discourse on speculation from a historical perspective. The fourth section analyz-es that civil society organizations can contribute to fighting hunger with running falla-cious campaigns that are, judged by their very own moral aims, counter-productive.