Verlag:
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Lehrstuhl für Wirtschaftsethik, Halle
Der vorliegende Beitrag skizziert ein ordonomisches Diskussionsangebot zur Korruptionsprävention durch und in Unternehmen. Hierzu nimmt er sowohl eine wirtschaftsethische (Korruptionsprävention durch Unternehmen) als auch unternehmensethische...
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ZBW - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft, Standort Kiel
Signatur:
DS 586 (2009,19)
Fernleihe:
keine Fernleihe
Der vorliegende Beitrag skizziert ein ordonomisches Diskussionsangebot zur Korruptionsprävention durch und in Unternehmen. Hierzu nimmt er sowohl eine wirtschaftsethische (Korruptionsprävention durch Unternehmen) als auch unternehmensethische Perspektive ein (Korruptionsprävention in Unternehmen). Die Ordonomik zeigt in beiden Fällen, dass Unternehmen durch funktionale Bindungen einen wichtigen Beitrag zur Überwindung des Korruptionsproblems leisten können. Allerdings droht die Etablierung solcher funktionaler Bindungen oftmals daran zu scheitern, dass dysfunktionale Semantiken eine konstruktive Problemwahrnehmung erschweren. Wie insbesondere am Beispiel des Whistle-Blowing illustriert wird, bedarf es hier semantischer Aufklärung. In diesem Sinne lassen sich komplexe Probleme wie das der Korruption nur dann umfassend adressieren, wenn die Problemlösung auf der Ebene der Sozialstruktur und auf der Ebene der Semantik ansetzt. Es geht um Lernprozesse, die Innovation und gesellschaftliche Weiterentwicklung sowohl im Bereich der Institutionen als auch im Bereich der Ideen voranbringen. This article uses the perspective of ordonomics to discuss how the fight against corruption can be advanced through corporations and in corporations. Using an ordonomic approach to economic ethics, the article looks at how companies can contribute to addressing corruption in their business environment collectively. Drawing on an ordonomic approach to business ethics, it looks at the issue of integrity management within the individual business firm. In both cases, the ordonomic perspective shows that companies can contribute to preventing corruption if they learn to change the game through functional commitments. Such institutional reforms in the meta-game, however, become difficult if the mental models and normative notions in the social discourse promote a misguided problem analysis. Using in particular the example of the controversy about whistle-blowing, the article thus shows that complex problems such as the prevention of corruption require a two-tiered approach that addresses both the level of social structural reform as well as the level of semantic reflection and discourse. It argues that constructive social problem solving requires the interplay of institutional reform and ideational learning.