Wer krank ist, bedarf eines besonderen ethischen Schutzes. Gerade Verfassern von Pathographien bzw. Krankenbiographien kommt daher eine spezifische Verantwortung zu, gerät in ihren Texten doch ein Mensch in den Blick, der aufgrund von Krankheit in...
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Wer krank ist, bedarf eines besonderen ethischen Schutzes. Gerade Verfassern von Pathographien bzw. Krankenbiographien kommt daher eine spezifische Verantwortung zu, gerät in ihren Texten doch ein Mensch in den Blick, der aufgrund von Krankheit in hohem Maße vulnerabel, also verletzbar und schutzbedürftig ist. Diese Verantwortung wird bislang unterschätzt. Das vorliegende Buch schließt diese Lücke, indem es die medizinethische Sensibilität für Vulnerabilität und die literaturwissenschaftliche Sensibilität für Schriftlichkeit in Einklang bringt. Methodisch verankert in den Medical Humanities, werden hierzu Textsorten aus Medizin und Literatur einer gattungsethisch orientierten Textanalyse unterzogen. Die Arbeit, die weniger als Antwortgeber denn als grundlegender Problemaufriss konzipiert ist, strebt dabei nach einer Definition und Diskussion ethischer Kategorien, die für die pathographische Arbeit besondere Relevanz haben – mit anderen Worten: Sie strebt nach einem Ethos des Pathographen.