Der um 1400 entstandene ‚libellus ackerman' setzt einen Streit zwischen einem Witwer und dem Tod über Grundprobleme von Leben und Tod, Liebe und Trauer in Szene, der bis heute durch die Radikalität der Fragestellung und seine rhetorische Raffinesse...
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Der um 1400 entstandene ‚libellus ackerman' setzt einen Streit zwischen einem Witwer und dem Tod über Grundprobleme von Leben und Tod, Liebe und Trauer in Szene, der bis heute durch die Radikalität der Fragestellung und seine rhetorische Raffinesse fasziniert. Die Arbeit analysiert diesen Streit im Anschluss an J.-F. Lyotard als ‚différend', d.h. als Konflikt inkommensurabler Sprachspiele, der nicht entschieden werden kann, weil eine gemeinsame Urteilsregel fehlt. In den Blick genommen werden die Spieleinsätze, Regeln und Transformationen der konkurrierenden Diskurse. Dieser Ansatz ermöglicht
Inhalt; A DER ›ACKERMANN‹ ALSPOETOLOGISCHES PROBLEM; 1 Lesarten des Streitgesprächs; 1.1 Einleitung: Streitfragen; 1.2 Strukturen des Streits; 1.3 Valenzen der Klage; 1.4 Der ›Ackermann‹ als Krisendichtung und Schicksalsbewältigung; 2 Die Poetik des Widerstreits; 2.1 Der Prolog als accessus; 2.2 Der Widerstreit: Anmerkungen zu einer Theoriefigur; 2.3 Analyseperspektiven; B LEKTÜRE; 1 Fluch, Gewalt und Recht; 1.1 Der Fluch; 1.2 Die Korrektur; 1.3 Trauer und Feindschaft; 1.4 Die Klage, der Satz; 2 Klage und Intervention; 2.1 Die Transformation der Diskurse und die Struktur der Klage
2.2 Dilemma und Delegitimation3 Aesthetica und Anaesthetica; 3.1 Aporie und Transformation; 3.2 Von der dissuasio zur quaestio; 3.3 Revisionen des Menschlichen; 4 Schlussreden; 4.1 Konklusion und Peroration; 4.2 Das Urteil im Widerstreit; 4.3 Die Metalepse: Das Gebet; Schlussbetrachtung; Literaturverzeichnis