Der Bibliothekar Jochum bietet die ganze Palette des buchgeschichtlichen Kanons, wobei er sich bei seinem sehr frühen Einstieg mit den prähistorischen Vorläufern auf ein ihm merklich weniger vertrautes Terrain begibt. Auch einige Annahmen zur...
mehr
Der Bibliothekar Jochum bietet die ganze Palette des buchgeschichtlichen Kanons, wobei er sich bei seinem sehr frühen Einstieg mit den prähistorischen Vorläufern auf ein ihm merklich weniger vertrautes Terrain begibt. Auch einige Annahmen zur Schriftgeschichte sind nicht mit letztendlicher Gewissheit zu belegen. Ansonsten läuft der Autor alle Stationen zielsicher an, ob es um die mediale Dimension des Kulturtransfers, die Befreiung des Buchs aus dem sakralen Kontext oder die Kommerzialisierung des industriellen "Massenbuchs" geht. Von dieser Entwicklung sieht er das digitale E-Book ausgenommen, das keinen materiellen Träger habe und ein Mietobjekt (Lizenzverträge) sei,. Der Text (nur unmerklich Überschneidungen mit Jochum: "Geschichte der abendländischen Bibliotheken" (2010) ist in passender Auswahl illustriert und weist die ihm zugrunde liegende Sekundärliteratur über den Anmerkungsapparat und das Literaturverzeichnis umfangreich nach. Breiter einsetzbar als das Lehrbuch von F. Funke (2006) und neben dem mehr über den westlichen Kulturkreis hinausschauenden M. Lyons (2012). (2)