Seit Langem unbeachtet, gewinnt die Moderne in China innerhalb der chinesischen Kunstgeschichte heute eine hohe Aufmerksamkeit. Eine der Schlüsselfiguren dieser Bewegung ist Ting Yin Yung, dessen Werk eine zentrale Rolle spielt, um chinesische Kunst im westlichen Stil in China zu verstehen. Ting war einer der ersten, der sich seiner eigenen kulturellen Prägung zuwandte, um im Rückgriff auf Vorbilder der westliche Kunst die chinesische Malerei seiner Zeit wieder zu beleben. Sicher ist es schwierig, das gesamte Ausmaß seines Einflusses auf die moderne und zeitgenössische Malerei zu ermessen. Doch dieses erste Werkverzeichnis seiner Ölgemälde erlaubt immerhin einen Überblick dazu, wie weitreichend seine Kunst und seine Lehre andere Künstler beeinflusst und angeregt hat.TING YIN YUNG (1902 1978) wuchs in der Provinz Guangdong (Konton) auf, die für ihren wirtschaftlichen Erfolg und eine progressive politische Haltung bekannt ist. Er studierte westliche Kunst an der Kunstakademie in Tokio ab 1921, wo seine aus Paris zurückgekehrten Studenten stark von Matisse beeinflusst waren. 1922 sah er in Tokio die erste Impressionisten-Ausstellung. Mit seiner Rückkehr nach China wurde er zu einem der führenden Vertreter der chinesischen Moderne, in einem Land, das auch um eine neue zeitgenössische Kunst rang.
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