Christchurch 2011, nach dem Erdbeben: Der Anblick der zerstörten Stadt veranlasst den neuseeländischen Autor, unter einem imaginären Trümmerfeld des Verschweigens nach den eigenen Wurzeln zu forschen, denn über Vergangenheit wollten seine Eltern, Nachfahren von Einwanderern aus Wales, nie sprechen. (Barbara Riedl) Christchurch 2011, nach dem Erdbeben: Der Anblick der zerstörten Stadt veranlasst den neuseeländischen Erfolgsautor (hier zuletzt: "Hier, am Ende der Welt, lernen wir tanzen", ID-A 10/14), nach seinen eigenen Wurzeln zu forschen, die er unter einem imaginären Trümmerfeld des Sich-nicht-erinnern-Wollens zu finden hofft, denn Gesprächen über Vergangenes waren seine Eltern stets ausgewichen. In Wales, der Heimat seiner Großeltern, kommt er der Wahrheit über seinen Großvater väterlicherseits auf die Spur, der nicht ertrunken ist, sondern sich von seiner Familie abgesetzt hat. In Gerichtsakten entdeckt er die Wahrheit über seine Großmutter mütterlicherseits, die ihre uneheliche Tochter gesellschaftlicher Zwänge wegen fortgeben musste. So entsteht Stück für Stück ein erschütterndes und zugleich befreiendes Bild familiärer Schicksale und Verstrickungen. Literarische Vergleiche (u.a. Plinius d.J.: "Epistulae", hier nicht angezeigt; N. Hawthorne: "Der scharlachrote Buchstabe", zuletzt ID-B 13/14) veranschaulichen das Geschehen bedeutungsschwer. Empfohlen, wo Nachfrage nach den Romanen des Autors besteht. (3) (Barbara Riedl)
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