Was bedeutete der Eintritt des Ersten Weltkriegs für die Theater der europäischen Metropolen? In welchem Maße wurden die Theaterbühnen für Kriegspropaganda instrumentalisiert? Wie veränderten sich die Spielpläne der literarischen, kommerziellen und...
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Was bedeutete der Eintritt des Ersten Weltkriegs für die Theater der europäischen Metropolen? In welchem Maße wurden die Theaterbühnen für Kriegspropaganda instrumentalisiert? Wie veränderten sich die Spielpläne der literarischen, kommerziellen und alternativen Bühnen im Laufe der Kriegsjahre? Eva Krivanec erforscht erstmals systematisch die Theatergeschichte während des Ersten Weltkriegs in vier europäischen Hauptstädten aus kulturwissenschaftlicher und vergleichender Perspektive. Es entsteht ein internationales Panorama einer politisch hoch aufgeladenen, aber auch kommerziell erfolgreichen u
Cover Kriegsbühnen; Inhalt; Einleitung; 1. Zum Verhältnis von Stadt, Nation und Theater um 1910; 1.1 Vier Hauptstädte und ihre Beziehungen; 1.2 Theaterbesuche im Kontext neuer urbaner Vergnügungen; 1.3 Von der Konkurrenz kosmopolitischer Metropolen zum Krieg zwischen den Zentren der Nation; 1.4 Nationalismus, Militarismus und Feindseligkeiten vor 1914; 1.5 „Krank und wieder gesund gelacht…": Jüdisches Unterhaltungstheater in Wien und Berlin zwischen 1910 und 1918; 2. Kriegsmobilmachung auf den Bühnen; 2.1 Vor der Wiedereröffnung; 2.2 Nationale Repräsentation: Welche Klassiker werden gespielt?
2.3 Lachen über den Feind: Mobilmachung am Unterhaltungstheater2.4 „Feindboykott" am Theater; 2.5 „Hält ein Bomberl im Schnaberl…": Waffen und Kriegstechnik auf der Bühne; 2.6 Was bleibt außer zu schweigen? Einzelne kritische Stimmen im Kriegslärm; 2.7 Die Lissabonner Theater vor dem portugiesischen Kriegseintritt; 3. Die „geeinte Nation" auf der Bühne; 3.1 Heroische Vergangenheit: Bezugspunkte des historischen Dramas; 3.2 Die kulturelle Dimension der Kriegsallianzen; 3.3 Repräsentationen von „Burgfrieden" und „Union sacrée" auf der Bühne
3.4 Aufnahmerituale und Ausschlussverfahren der „geeinten Nation"3.5 Grenzverschiebungen? Krieg, Theater und Geschlechterverhältnisse; 4. Die scheinbare Rückkehr zur Normalität; 4.1 Erfahrungsbrüche zwischen Front und Heimatfront; 4.2 Rückkehr zu den Vorkriegsspielplänen?; 4.3 „Frikassee à la Poincaré": das Essen als alltägliche und aggressive Obsession; 4.4 Flüchtlingsströme in die Hauptstädte; 4.5 Friedensaktivitäten im Untergrund und im Exil; 5. Ungleichzeitigkeiten am Theater; 5.1 Letzter Triumph und „Abnutzung" des bürgerlichen Unterhaltungstheaters
5.2 Echte Kassenschlager: Erfolgsmodelle in den Kriegsjahren5.3 Die Aktualität wird zunehmend kritisch: Revuetheater und Krieg; 5.4 Multimediale Kriegspropaganda; 5.5 Ästhetische Verbindungslinien: vom Unterhaltungstheater zur Avantgarde; 6. Kriegsmüdigkeit und soziales Aufbegehren; 6.1 „Steckrübenwinter" und Krisenjahr 1917; 6.2 Kampf statt Krieg: Politisierung von unten und künstlerische Kritik; 6.3 Zerstörte Helden: pessimistische Klassikerinszenierungen; 6.4 Der Aufstand der Dinge: Wahrnehmungsbruch und Subjektverlust; 7. Zusammenbruch und Neubeginn
7.1 Siegeswillen bis zuletzt: die letzten Schlachten der Inlandspropaganda7.2 Zusammenbruch der „Heimatfront" und Dolchstoßlegenden; 7.3 Zwischen ästhetischer und politischer Revolution: Formierung der Theater-Avantgarden; Kriegsbühnen in Europa; Literatur; Tageszeitungen und Zeitschriften; Archivmaterialien; Theaterjahrbücher und -spielpläne; Theaterstücke und Filme; Sekundärliteratur