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  1. Kulturtransfer im internationalen Pressewesen
    mit besonderer Berücksichtigung des Übersetzens in Presseagenturen
    Erschienen: 2001

    ger: "Kulturtransfer im internationalen Pressewesen" setzt sich zum Ziel, die Rolle von Translation in der Arbeit von Presseagenturen sowie ihre Bedeutung für die internationale Verständigung im Bereich der Medien aufzuzeigen. Ich möchte darlegen,... mehr

     

    ger: "Kulturtransfer im internationalen Pressewesen" setzt sich zum Ziel, die Rolle von Translation in der Arbeit von Presseagenturen sowie ihre Bedeutung für die internationale Verständigung im Bereich der Medien aufzuzeigen. Ich möchte darlegen, dass Translation ein komplexer Prozess ist, der keineswegs dem Transcodieren bzw. "wörtlichen" Übertragen von einzelnen Meldungen oder Textpassagen entspricht, sondern skoposorientiertes Bearbeiten von Texteinheiten bedeutet, wodurch neue, in kreativer Tätigkeit erstellte Produkte entstehen, die gekennzeichnet sind durch die Ausrichtung auf die Bedürfnisse des Zielpublikums und Berücksichtigung von kulturellen und informativen Voraussetzungen. Weiters geht es darum, den Verständigungsschwierigkeiten nachzugehen, die sich auch in der Arbeit von Auslandskorrespondenten für Presseagenturen aus den Unterschieden im kulturellen Kontext zwischen der Ausgangskultur des Journalisten und dem Arbeitsbereich im Ausland sowie aus Tendenzen zur Desinformation, wie sie in den Medien teilweise strukturbedingt vorhanden sind, ergeben. Es handelt sich um eine deskriptiv-analytische Arbeit, gestützt auf die Analyse und den Vergleich von Texten aus Presseagenturen (und anderen Printmedien)in verschiedenen Sprachen, mit Schwerpunkt Spanisch-Deutsch, sowie auf die Erhebung von Gegebenheiten im Arbeitsprozess, die die Kommunikation über Kulturbarrieren hinweg beeinflussen. Folgende Hypothesen sollten dabei erhärtet werden: Die beim zwei- oder mehrsprachigen Gatekeeping stattfindende Auslese und Interpretation von Texten ist durch kulturelle Voraussetzungen und Meinungsbildungsprozesse geprägt. Übersetzen im Bereich Medien heisst auch in einer scheinbar globalisierten Welt, den Zwischen-Raum, die Diskrepanz zwischen Kulturen überwinden, ein nur unvollkommen realisierbares Unterfangen, das aber Voraussetzung ist, damit Kulturtransfer (interkulturelle Kommunikation) stattfindet und gelingt. Translatorisches Handeln als Kulturen überschreitender Prozess stellt einen wesentlichen Faktor im Prozess internationaler Kommunikation durch die Medien dar. Forschungsleitende Fragen sind: Was bedeutet Translation im Rahmen der internationalen Medien - wie wird sie gehandhabt, was sind die Ergebnisse? Welche Rolle spielen Meinungsbildungsprozesse in der Arbeit des Gatekeepers an Sprachbarrieren und inwiefern sind sie sprachlich und kulturell beeinflusst? Wie weit gelingt Kulturtransfer im internationalen Pressewesen? Inwieweit und wodurch ist es möglich, gegenseitiges Verständnis zu wecken und Diskrepanzen zu überwinden? Erfahren wir durch die Medien, aus Texten, die Sprachbarrieren überschritten haben, etwas über dsa Anderssein es Kulturkreises, aus dem die Berichte der Presse, des Radios und Fernsehens kommen? Wird auf diesem Weg tatsächlich die Welt "kleiner" - rücken wir zusammen oder noch mehr auseinander? was kann (könnte) übersetzungsrabeit hier leisten? Die Arbeit bedient sich diskurskritischer Methoden und geht den Spuren des internationalen Austauschs von Diskursen durch die Medien nach. Ein zentrales Element ist hierbei der Versuch, sich dem Begriff Kultur anzunähern und die Bedeutung von Kultur als "Lebenswelt" nach Habermas und als Wirklichkeitsmodell einer Gesellschaft zu umreissen. Symbolverständnis erweist sich als Voraussetzung für Kultur, die in engem Zusammenhang mit Sprache die Realität definiert, Lebenswelt konstituiert und Orientierung bietet. Ziel der Arbei ist es vorrangig, die Tätigkeit des Journalisten an Sprach- und Kulturgrenzen auf ihre Schlüsselfunktion des Wegbereiters von Verständigung und Kulturmittlung hin zu analysieren, Barrieren und Chancen aufzuspüren und besonders auch die translatorische Seite dieses Berufs als grundlegenden Aspekt aufzuzeigen, der wesentlich Sprach- und Kulturkompetenz erfordert. Fremdsein als paradoxe Beziehung, die Spannung erzeugt, sich aber auch als Herausforderung für den Diskurs der Grenze entpuppt, wird darin als existentielles Element einer wachsenden Zahl von Menschen gesehen, unterschiedliche kulturelle Einflüsse als mögliche Bereicherung für eine kulturellen Raum erkannt. Der interdisziplinäre Ansatz von Translationswissenschaft und Kommunikationstheorie hat sich als fruchtbar erwiesen und unkonventionelle Antworten auf die Frage ergeben, was Translation allgemein und unter konkreten journalistischen Prämissen bedeutet. Translation wird dargestellt als interkulturelle Kommunikaton auf der Basis der symbolischen Interaktion und der wechselseitigen Verschränkung von Perspektiven nach George H. Mead. Ich komme zu dem Schluss, dass Translation, wie jede Form der Kommunikation, auf dem Übertragen von Bedeutungen basiert und stelle fest, dass der kulturelle Austausch drei Schritte erfordert: Interesse wecken, Neues liefern und einen neuen Kontext herstellen. Auch Translation im journalistischen Bereich kann als ein Austauschen, Verschränken von Deutungsmustern zwichen Kulturen gesehen werden, wobei der - letztlich nicht vollkommen realisierbare - Versuch eines Denkens des Aussen im Sinne Foucaults gefordert ist. Ein ausführliches Kapitel ist dabei den Phänomenen Vorurteil, Klischee und Stereotype gewidmet. Wie Translation in den Medien sichtbare Ergebnisse zeitigt und unter Umständen einen Folgediskurs auslöst, der wieder durch Translation beeinflusst ist, wird anhand der deutsch-französischen Debatte zum Thema Nation und europäische Integration nachgewiesen. Der Abschnitt, der einer kritischen Analyse des Mediendiskurses über Österreich und die europäische Integration gewidmet ist, mündet in einer Bestandsaufnahme europäischer Befindlichkeiten, Defizite und Zielsetzungen. An einigen Beispielen konnte ich zeigen, welch zentrale Rolle Translation in der internationalen Kommunikation über die Medien spielt.

     

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    Quelle: Verbundkataloge
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Dissertation
    Format: Druck
    Schlagworte: Nachrichtenagentur; Übersetzung; Kulturvermittlung;
    Umfang: 326, 27 Bl.
    Bemerkung(en):

    Wien, Univ., Diss., 2002