ger: Sowohl das Thema Neuübersetzung als auch die Comicübersetzung spielten in der Translationswissenschaft eher eine untergeordnete Rolle, erhielten aber besonders in den letzten Jahren vermehrt Beachtung. Obwohl Neuübersetzungen vor allem mit literarischen Werken in Verbindung gebracht werden, wie etwa Klassikern von Dostojewski oder Goethe, spielen sie durchaus auch in der Comicbranche eine wichtige Rolle. Diese Masterarbeit befasst sich daher mit dem Phänomen Comic-Neuübersetzung, und zwar mit zwei deutschen Übersetzungen des französischen Comics Gaston LaGaffe. Im Zentrum der Arbeit steht eine Übersetzungsanalyse, die die Unterschiede zwischen einer Erstübersetzung aus dem Jahr 1999 und einer Neuübersetzung von 2009 aufzeigt. Für die Analyse war ein holistisches Modell erforderlich, dass sowohl die verbalen als auch die visuellen Comicelemente und ihre Beziehung zueinander mit einbezieht, wie es das gewählte Modell von Klaus Kaindl tut. Ziel dieser Masterarbeit war es, zu sehen ob es Unterschiede zwischen dem Original und der Erst- und der Neuübersetzung des französischen Comics Gaston LaGaffe gibt, und ob sich diese Differenzen auf spezifische Comicelemente beschränken, oder auf die Gesamtheit des Comics beziehen. Dabei wurde von der Hypothese ausgegangen, dass die Neuübersetzung zum Ziel hat, näher am Original zu sein, und die Erstübersetzung Merkmale der Anpassung an die Zielkultur aufweist (Retranslation Hypothesis). Die Analyse ergab ein uneinheitliches Bild: in Bezug auf einige Elementen wie das Schriftbild und Onomatopöien konnte die Hypothese bestätigt werden, in Bezug auf andere Elementen wie Realien oder die Interpunktion dagegen nicht. eng: Retranslations and the translation of comic books played a minor role in the field of translation studies in the past, but have increasingly gained attention, especially over the recent years. Although retranslations are mainly associated with literary works, such as the classics of Dostoevsky and Goethe, they also play an important role in the comic industry. This master thesis therefore deals with the phenomenon of comic retranslation, namely with two German translations of the French comic Gaston LaGaffe. This thesis' core part comprises a contrastive analysis that shows the differences between a first translation from 1999 and a retranslation from 2009. For the analysis a holistic model that involves both verbal and visual comic elements was required and found in the works of Klaus Kaindl. The aim of this master thesis was to discover differences between the original, the first translation and the retranslation of the French comic Gaston LaGaffe, and to see whether these differences are limited to the translation of specific comic elements. It was hypothesized that the retranslation aimed to be closer to the original and that the first translation includes features of adaptation to the target culture. The analysis shows that the retranslation hypothesis can not bee confirmed for the translation of all comic specific elements. While for elements of typography and the translation of onomatopoeia the hypothesis could be confirmed, this was not the case for the translation of culture specific items nor for forms of comic specific punctuation.
|