Franz von Gaudy (1800–1840) schuf neben einem großen Prosawerk ein umfangreiches poetisches Œuvre. Durch seine Lyrik war er weit bekannt, sowohl mit eigenen Gedichten wie im Rahmen des Deutschen Musenalmanachs, den er zusammen mit Adelbert von Chamisso betreute. Hochgeachtet war Gaudy wegen seines sprachlichen Formvermögens. Sein erstes Buch Erato (1829) ist eine Lyriksammlung, mit dem Napoleonzyklus Kaiser-Lieder (1835) trat er besonders hervor, 1837 erschienen Lieder und Romanzen; in seinen Novellen und Reisebeschreibungen sind viele Gedichte in künstlerischer Komposition eingefügt. Seine Lyrik umfasst Bildgedichte, satirische Verse, Spott- und Scherzgedichte, politische Gedichte, Romanzen, Balladen und erzählende Dichtungen. Zudem trat er als bedeutender Übersetzer von Gedichten aus dem Französischen und Polnischen hervor. Im literarischen Gedächtnis, den Anthologien, haben nur wenige Gedichte überlebt, literaturgeschichtlich bleibt jedoch die politische Lyrik unvergessen. Mit Bd. 2 erscheint eine Auswahl aus Gaudys lyrischem Werk, und zwar die von ihm selbst getroffene Auswahl. Der Band enthält eine umfangreiche Darstellung seines lyrischen Schaffens und ausführliche Kommentare, die Bilder zu den Bildgedichten sowie ein Verzeichnis der Vertonungen. Franz von Gaudy (1800–1840) was a late romantic and realistic writer in the Vormärz period. He wrote prose – novellas, stories, travel accounts – and poems, ballads and romances, had a distinctly satirical vein and was, because of his trained sense for languages, an excellent translator from French and Polish. Well-regarded and much read in the literary Germany of his own day, he is today, unjustly, largely forgotten, although traces of his reception can be found in the works of Friedrich Nietzsche and Arno Schmidt. With vol. 2, a selection from Gaudy's lyrical oeuvre appears, namely the selection he himself made. The volume contains a comprehensive account of his lyrical oeuvre and detailed commentaries, the images for the picture poems, and an index of the settings.
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