Zwischen Realität und Utopie: Geschlechterkonzepte und Selbstbilder in der zeitgenössischen bildenden Kunst
Die politische Emanzipationskraft der in den 1960er und 1970er Jahren entwickelten feministischen Kunst ist heute teilweise der Genderdebatte zum Opfer gefallen. Weiterhin notwendige feministische Arbeit wird vernachlässigt, feministische Kunst...
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Die politische Emanzipationskraft der in den 1960er und 1970er Jahren entwickelten feministischen Kunst ist heute teilweise der Genderdebatte zum Opfer gefallen. Weiterhin notwendige feministische Arbeit wird vernachlässigt, feministische Kunst musealisiert und entpolitisiert. Außerdem führt die populäre Beschäftigung mit Genderfragen mit unter zur Vernachlässigung künstlerischer Fragen. Dabei bietet das „Neogeschlecht“ spannenden Stoff für künstlerische Selbstrepräsentation. Die Grenzen zwischen den Genres werden aufgelöst, auch die Grenzen zwischen realem Abbild und Wunschprojektion, klassischem Selbstporträt und gendersensitiver Selbstinterpretation verfließen. Part of the emancipatory force of 1960s and 1970s feminist art was lost along the way because the gender debate now dominates public discourse. While feminist action is still necessary, feminist art is being historicized and depoliticised. In addition, the popular focus on gender issues sometimes results in a neglect of artistic issues. Nonetheless, “neogen der” offers exciting material for artistic self-representation. The boundaries between genres are melt away as do the distinctions between realistic image and desired icon, classic self-portrait and gender-sensitive selfinterpretation.
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