Hermann von Pückler-Muskau (1785–1871), bekannt als der „grüne Fürst“ aus der Lausitz, gehört zu den schillerndsten deutschen Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts. Der gebildete Generalleutnant war ein entdeckungsfreudiger Reisender, der Europa, darunter vor allem England, Afrika und den Vorderen Orient erkundete. Auf seinen umfangreichen Reisen entwickelte er seine Leidenschaft für die englische Gartenkunst, die sich in seinen herausragenden Landschaftsschöpfungen niederschlug. Hierzu zählen nicht nur seine beiden eigenen Parks im sächsischen Bad Muskau und im brandenburgischen Branitz, sondern auch der Schlosspark Babelsberg, der im Zuge der Wiederöffnung des Schlosses im Jahr 2017 eine aufwendige Instandsetzung erfuhr. Diese romantische Gartenanlage im Osten Potsdams gestaltete Pückler ohne jegliche finanzielle Gegenleistung für den späteren Kaiser Wilhelm I. und dessen Gemahlin Augusta, mit der er freundschaftlich verbunden war. Doch auch als Schriftsteller hatte der märkische Adelsmann mit seinen Reiseerlebnissen in Brief- und Tagebuchform, in denen er über unterschiedliche Kulturen, Sitten und Kunst berichtete, außerordentlichen Erfolg. Der Fürst, dem es nie an Ideen und Mut fehlte, der jedoch stets unter knappen Finanzen litt, faszinierte seine Zeitgenossen. Ihm haftete der Ruf eines exzentrischen und vergnügungssüchtigen Lebemannes und Verführers an. Sein operettenhaftes Leben wirkt bis heute wie ein beeindruckendes Gesamtkunstwerk. Die Kunsthistorikerin Nicole Bröhan, Tochter von Karl H. Bröhan, dem Gründer des nach ihm benannten „Landesmuseums für Jugendstil, Art déco und Funktionalismus“ in Berlin, hat intensiv zu Hermann von Pückler-Muskau geforscht. Mit großer Detailkenntnis schildert sie den Lebensweg des bedeutenden deutschen Gartenbaukünstlers, Schriftstellers und Weltenbummlers.
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