Derrida, Kant und das Zusammenspiel von Dekonstruktion und Konstruktion: Spuren einer normativen Identität der Politischen Theorie und Ideengeschichte
Abstract: Kant und Derrida gelten nach herrschender Meinung als Antipoden, deren Ansätze der rationalen Konstruktion und Dekonstruktion politischer Normen gegensätzlichen Denkmodellen entspringen. Derridas begriffspolitische Analysen scheinen dabei...
mehr
Abstract: Kant und Derrida gelten nach herrschender Meinung als Antipoden, deren Ansätze der rationalen Konstruktion und Dekonstruktion politischer Normen gegensätzlichen Denkmodellen entspringen. Derridas begriffspolitische Analysen scheinen dabei in der Gegenwart der sich immer stärker empirisch fundierenden ‚realistischen‘ Politikwissenschaft auf den ersten Blick größere Attraktivität zu besitzen als der angeblich naive Idealismus Kants. Demgegenüber will der Beitrag zeigen, wie sich beide Perspektiven im Hinblick auf ein demokratisches, völkerrechtlich geregeltes internationales System in erstaunlicher Weise ergänzen. Die Rekonstruktion ihrer Positionen erhellt zugleich die eigentliche Charakteristik der Politischen Theorie und Ideengeschichte, in ihren divergenten Quellen und kontrovers anmutenden Texten gleichwohl ein übergreifendes Anliegen zu beinhalten. Darin fügen sich normativer Anspruch und Normkritik, legitimatorischer und reflexiver Diskurs, Begründung und Ambiguität zusammen
|
Machiavellis Der Fürst: die Rezeption vor der Publikation (1513-1532)
Abstract: Seit fünfhundert Jahren wird Machiavellis Der Fürst gelesen, kontrovers diskutiert und von politischen Theorien für sich in Anspruch genommen, und dies, obgleich die Schrift eigentlich erst 1532 veröffentlicht wurde. Wohl auch aufgrund...
mehr
Abstract: Seit fünfhundert Jahren wird Machiavellis Der Fürst gelesen, kontrovers diskutiert und von politischen Theorien für sich in Anspruch genommen, und dies, obgleich die Schrift eigentlich erst 1532 veröffentlicht wurde. Wohl auch aufgrund dieses Umstands sind die Diskussionen über Der Fürst vor allem nach 1532 zum Gegenstand von Untersuchungen geworden, während die Rezeptionsgeschichte der Schrift in den zwanzig Jahren zwischen der ersten Erwähnung der Schrift (1513) und der Erstveröffentlichung (1532) weitgehend unbeleuchtet geblieben ist. Der vorliegende Artikel widmet sich diesem Forschungsdesiderat. Dafür werden die uns überlieferten Quellen -wie etwa Vorworte zu Manuskriptkopien, Briefwechsel und Anekdoten- systematisch ausgewertet und auch die kommentierenden Stellungnahmen Machiavellis, des "ersten Lesers" von Der Fürst, berücksichtigt. Die Untersuchung zeigt, dass die frühsten Rezipienten den Deutungshorizont von Der Fürst maßgeblich verschoben und bis heute populäre Interpret
|
Wider das Scheitern der Demokratie: Claude Leforts politischer Realismus im Spiegel der neueren Forschung
Abstract: Claude Leforts politische Philosophie kann mit ihrem Nachdenken über die Fragilität und geschichtliche Kontingenz der Demokratie neue Impulse für aktuelle Fragestellungen zur Gefährdung der Demokratie in der Gegenwart geben. Für Lefort...
mehr
Abstract: Claude Leforts politische Philosophie kann mit ihrem Nachdenken über die Fragilität und geschichtliche Kontingenz der Demokratie neue Impulse für aktuelle Fragestellungen zur Gefährdung der Demokratie in der Gegenwart geben. Für Lefort repräsentiert die Demokratie als eine Möglichkeit zur Selbstorganisation der Gesellschaft, die jedoch nicht prinzipiell vor ihrem Scheitern bewahrt werden kann. Er verbindet damit auf einzigartige Weise Wertschätzung mit Kritik der modernen Demokratie. Der Artikel verortet Leforts Ansatz innerhalb des Diskurses der politischen Philosophie der Linken und diskutiert drei neuere Deutungen seiner Philosophie durch Bernard Flynn, Oliver Marchart und Andreas Wagner. Dabei wird Leforts Verhältnis zur Hermeneutik und Geschichtsphilosophie ebenso zum Thema gemacht wie seine Beziehung zum Postfundamentalismus und zur Diskurstheorie
|