Nasan Tur (*1974) beschäftigt sich mit den politischen und gesellschaftlichen Bedingungen unserer Zeit. Seine Werke sind Versuchsanordnungen, die Ideologien, soziale Normen und Verhaltensmuster sichtbar machen und um Aktionsmöglichkeiten individuellen Handelns erweitern. Dafür untersucht er Äußerungen, Gesten und Bilder, die er in den Medien und im öffentlichen Raum findet, und verdichtet sie zu Miniaturen aktueller gesellschaftlicher Krisen und Diskurse. Im Zentrum steht die Frage, wie vorgegebene Rollenbilder uns beeinflussen und wann wir bereit sind, angesichts von Unterdrückung, Ohnmacht und Manipulation Grenzen zu überschreiten und gesellschaftliche Muster aktiv zu verändern.Der Katalog erscheint begleitend zur Ausstellung in der Berlinischen Galerie und präsentiert neue Arbeiten, die sich mit Fragen der Machtausübung und ihrer Legitimation beschäftigen. Warum tötet der Mensch? Welche Gewalt steckt in uns und wie und unter welchen Umständen wird sie aktiviert? Durch die Anordnung der Werke schafft Tur Bilder, die eine ambivalente Haltung zum Tod und zum Leben zum Ausdruck bringen. Sie reichen von der Konfrontation mit den eigenen, inneren Dämonen über die Befragung von Jäger:innen über den Akt des Tötens bis zur behutsamen Inszenierung lebloser Tiere im Raum Nasan Tur (*1974) explores the political and social conditions of our time. His works are experiments that bring to light ideologies, social norms, and behavioral codes and open up new possibilities for individual action. To this end, the artist examines statements, gestures, and images that he finds in the media and in the public sphere. Tur transforms them into miniatures of current social crises and discourses. The question of how predetermined role models influence us is at the heart of his art: he investigates what drives us to cross boundaries when faced with oppression, powerlessness, and manipulation and to actively change the social order.The catalog is published to accompany the exhibition at Berlinische Galerie and presents new works addressing questions of power and its legitimacy. Why do human beings kill each other? What is the nature of the violence that we witness in ourselves and how and under what circumstances is it triggered? By arranging his works in a specific way, Tur creates images that express an ambivalent attitude towards death and life. The artist confronts us with our inner demons, asks hunters about the act of killing, and carefully arranges lifeless animals in the exhibition space
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