Verlag:
Lehrstuhl für Wirtschaftsethik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle
Dieser Artikel reagiert kritisch auf die Forderung einer Gruppe namhafter Wirtschaftsethiker, Unternehmen sollten um ihrer gesellschaftlichen Verantwortung willen sämtliche Geschäftsbeziehungen mit Russland sofort und beinahe ausnahmslos unterbinden....
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ZBW - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft, Standort Kiel
Signatur:
DS 586
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Dieser Artikel reagiert kritisch auf die Forderung einer Gruppe namhafter Wirtschaftsethiker, Unternehmen sollten um ihrer gesellschaftlichen Verantwortung willen sämtliche Geschäftsbeziehungen mit Russland sofort und beinahe ausnahmslos unterbinden. Gegen diese Forderung werden drei Einwände geltend gemacht. Erstens ist unklar, ob eine solche Eskalation von Boykott und Embargo Leid und Tod in der Ukraine (und auch anderswo) vermindert oder vermehrt. Zweitens werden Unternehmen mit dieser Forderung überfordert, weil von ihnen nicht erwartet werden kann, das s sie unter Wettbewerbsbedingungen in der Lage sind, eine solch umfassende Kartell-Lösung zu organisieren. Drittens sollte Wirtschaftsethik darauf achten, mit eigenen Beiträgen die Spirale von Emotionalisierung, Moralisierung und Dichotomisierung realer Konfliktlagen nicht weiter voranzutreiben. This article reacts critically to the claim of a group of well-known business ethicists that companies should immediately and almost without exception stop all business relations with Russia for the sake of their social responsibility. Three objections are raised against this claim. First, it is unclear whether such an escalation of boycott and embargo would reduce or increase suffering and death in Ukraine (and elsewhere). Secondly, given competitive markets, companies are overchallenged with the task of organizing such a comprehensive cartel solution. Thirdly, business ethics should be careful not to further advance the spiral of emotionalization, moralization and dichotomization of real conflict situations with its own contributions.
