Verlag:
Lehrstuhl für Wirtschaftsethik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle
Im Jahr 2012 äußerten zivilgesellschaftliche Organisationen den Verdacht, dass die Geschäfte von Indexfonds auf den Terminmärkten für Agrarrohstoffe die Hungerkrisen in armen Ländern hervorgerufen oder verstärkt hätten. Sie erhoben radikale...
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ZBW - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft, Standort Kiel
Signatur:
DS 586
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Im Jahr 2012 äußerten zivilgesellschaftliche Organisationen den Verdacht, dass die Geschäfte von Indexfonds auf den Terminmärkten für Agrarrohstoffe die Hungerkrisen in armen Ländern hervorgerufen oder verstärkt hätten. Sie erhoben radikale Forderungen, diese Art von Agrarspekulation rundherum zu verbieten oder zumindest regulativ stark einzuschränken. Dieser Artikel zeichnet die Debatte nach und erläutert, warum dieser zivilgesellschaftliche Alarm als Fehl-Alarm einzustufen war – und aus heutiger Sicht nach wie vor so einzustufen ist. Diskutiert werden die ökonomischen und wirtschaftsethischen Argumente, die seinerzeit gegen diese Forderungen ins Feld geführt wurden. Zudem wird die Frage aufgeworfen, wie die Selbstkorrekturkräfte des zivilgesellschaftlichen Sektors gestärkt werden könnten. In 2012, civil society organizations raised suspicions that the operations of index funds in the futures markets for agricultural commodities had caused or intensified hunger crises in poor countries. They raised radical demands to ban such agricultural speculation or at least to severely restrict it via regulation. This article traces the debate and explains why this civil society alarm was – and still is – to be classified as a false alarm . It discusses the economic and ethical arguments that were put forward against these demands at the time. It also raises the question of how the self-correction capacities of the civil society sector could be strengthened.