The negotiations between Japan and the EU over a free trade agreement are taking place during times in which global economic integration is increasingly questioned. With TTIP on hold and TTP no longer pursued by the US, a successful trade deal between two leading economic powers such as Japan and the EU would be a strong political message: economic integration between countries is still achievable and is favorable because of welfare gains for all participating parties. This report revisits the case for an EU-Japan free trade agreement, and provides estimates of its potential economic impact. It employs advanced quantitative methods to shed light on the economic effects that can be expected from a bilateral trade agreement between the EU and Japan. A key innovation in the proposed approach is to use the recently implemented EU-Korea free trade agreement as a benchmark and to employ the most recent available data in the simulation model. While a less ambitious trade liberalization, which is based only on tariff eliminations, is predicted to yield very low welfare benefits, economic gains turn out to be substantial if the negotiating parties pursue a comprehensive free trade agreement that would reduce non-tariff barriers across various sectors. A conservative estimate, which is modelled on the experience of the EU-Korea trade agreement, puts the welfare effects for Japan at about EUR 9 bn, which is equivalent to 0.23% of Japanese GDP in 2014. At the same time, the EU Member States can expect total income gains worth about EUR 11 bn per year. For Europe, simulations predict that the agreement would have positive value added effects in the pharmaceutical industry, in the food, beverages and tobacco, and in the motor vehicle industries. At the same time, some losses can be expected in the machinery industry. Amongst the services sectors, wholesale trade would benefit the most. In the area of services, minor losses are likely to appear in computer programming or the enter. Die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen Japan und der EU finden zu einer Zeit statt, in der die globale wirtschaftliche Integration zunehmend infrage gestellt wird. Nachdem die US-Regierung TTIP und TPP nicht länger verfolgt, wäre der erfolgreiche Verhandlungsabschluss zwischen zwei führenden Wirtschaftsmächten mit einer starken politischen Botschaft verbunden: Ein Öffnen der Märkte zwischen Ländern ist nach wie vor möglich und auch wünschenswert, da es Wohlstandsgewinne für alle Beteiligten erzeugt. Die nachfolgende Studie untersucht ein Freihandelsabkommen der EU mit Japan und schätzt die zu erwartenden ökonomischen Effekte. Der gewählte Ansatz ist besonders innovativ, da er das jüngst errichtete Freihandelsabkommen der EU mit der Republik Korea als Benchmark benutzt und auf die aktuellsten verfügbaren Daten zurückgreift. Während ein weniger ambitioniertes Handelsabkommen, das lediglich Zollsenkungen beinhaltet, nur sehr geringe Wohlfahrtszuwächse verspräche, wären diese im Fall eines sehr umfangreichen Freihandelsabkommens, das auch nicht-tarifäre Handelsbarrieren sektorübergreifend reduziert, ungleich höher. Eine konservative Schätzung auf Basis der Erfahrung des EU-Korea-Abkommens ergibt einen Wohlfahrtsgewinn von 9 Mrd. Euro für Japan, was 0,23% der japanischen Wirtschaftsleistung entspricht. Gleichzeitig können die EU-Mitgliedstaaten einen aggregierten Wohlfahrtszuwachs von 11 Mrd. Euro erwarten. Für Europa berechnet das Simulationsmodell Wertschöpfungszuwächse im Pharmbereich, der Lebensmittel-, Getränke- und Tabakherstellung sowie im Automobilsektor. Gleichzeitig erlitten die Maschinenbauer Verluste. Unter den Dienstleistern würde der Großhandel am meisten gewinnen, während kleinere Verluste bei IT-Dienstleistern und der Unterhaltungsindustrie anfielen. Für Japan werden bedeutende Zuwächse in der Computer- und der Elektronikindustrie vorhergesagt, kleinere Gewinne können der Maschinenbau und ebenfalls die Automobilindustrie erwarten. Verluste hingegen konzentrieren sich auf die Pharmaindustrie und den Großhandel und – allerdings zu einem weit geringeren Ausmaß – auf die landwirtschaftlichen Sektoren und die Lebensmittelbranche. Mit Blick auf die aktuelle Entwicklung innerhalb der EU enthält die Studie auch die zusätzlichen Effekte eines Brexit-Szenarios, demzufolge das Abkommen für Japan mit einer EU ohne dem Vereinigten Königreich weit weniger interessant wäre.
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