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  1. Der Briefwechsel mit den Brüdern Edmond und Jules de Goncourt
    Erschienen: 2004
    Verlag:  Haffmans bei Zweitausendeins, Frankfurt am Main ; Buch 2000, Affoltern a.A.

    Gustave Flaubert: Der Briefwechsel mit den Brüdern Edmond und Jules de Goncourt. Erstmals in deutscher Sprache - ein Gespräch unter Giganten der französischen Weltliteratur. komisch und klassisch, ungeniert und drastisch, zart bis zynisch. Sie waren... mehr

     

    Gustave Flaubert: Der Briefwechsel mit den Brüdern Edmond und Jules de Goncourt. Erstmals in deutscher Sprache - ein Gespräch unter Giganten der französischen Weltliteratur. komisch und klassisch, ungeniert und drastisch, zart bis zynisch. Sie waren Pariser Dandys, die ins falsche Jahrhundert geboren wurden. Ihre Liebe galt dem Zeitalter Diderots, das 19. Jahrhundert empfanden sie als unerträglich banal. Eine Erbschaft hatte sie jeder Brotarbeit enthoben und so konnten sie ihre symbiotische Existenz (sie teilten nicht nur die Ansichten, sondern auch die Mätressen) in Literatur verwandeln. Ihre Romane und kulturhistorischen Studien sind inzwischen zwar so gut wie vergessen, bedeutend blieben dagegen bis heute die 22 Bände ihrer Tagebücher, in denen sie fünftausend Personen ihrer Zeit auftreten lassen und mit Lästerzungen kommentieren. "Sie waren brillant, voller Bosheit und voller Witz, Meister der Anekdote, Beobachter von einer unvergleichlichen Schärfe des Blicks, Zeitzeugen deren Neugier sich niemals erschöpfte, unbestechlich, es sei denn man schmeichelte ihren Talenten und ihrer Drogensucht. aufmerksame Freunde, genauere Feinde, Genies des Klatsches" (Klaus Harpprecht). Und sie bleiben in der Gegenwart präsent, dank dem von ihnen gestifteten Prix Goncourt. Ganz Frankreich diskutiert im November mit Leidenschaft die Kandidaten für den angesehensten französischen Literaturpreis. Mit Flaubert verband die Goncourts trotz spitzer Bemerkungen im Journal eine intensive Freundschaft ("Der Künstler, der Mann, der nur für seine Kunst lebt, findet sich immer seltener. Wir kennen nur noch drei: Flaubert und uns", Tagebuch der Brüder Goncourt 12. 7. 1867). Man traf sich häufig, und korrespondierte noch häufiger, Tabus gab es weder mündlich noch schriftlich. Ihr Briefwechsel ist sowohl ein Spiegel des intellektuellen Paris der Jahre zwischen 1857 und 1880, als auch ein luzider Kommentar zu Flauberts Werk. In dieser Zeit entstanden "Salambo", die "Erziehung der Gefühle", "Drei Erzählungen" und "Bouvard und Pécuchet". Ergänzt durch zahlreiche Tagebuchaufzeichnungen der Brüder Goncourt werden weitere Gestalten befreundeter Schriftsteller lebendig: Iwan Turgenjew, Guy de Maupassant, Emile Zola, Théophile Gautier, Alphonse Daudet u.v. a. Der Band schließt mit dem Briefwechsel zwischen Flauberts Freunden zur Errichtung eines Flaubert-Denkmals, das nach zehnjährigen Bemühungen schließlich 1890 in Rouen eingeweiht werden konnte. "Ich liebe Geschichte, wahnsinnig! Die Toten gefallen mir besser als die Lebenden. Mein Leben ist platt wie der Tisch, an dem ich schreibe. Die Tage folgen einer auf den anderen und sind sich alle gleich." Gustave Flaubert an die Brüder Goncourt (MS 30 - 1862) "Ich rette mich aufs freie Land und finde, das es als Landschaft wirklich öde ist. Oft regnet es, ein Provinzregen, noch grauer als der Regen von Paris. Wenn es schön ist, kommt mir der Himmel alt vor, als sei das Himmelsblau aus der Mode. Die Wolken sehen aus wie geflickt. Ich verstehe nicht, was für eine Pissfarbe die Jahrhunderte diesem Grünkohl des Weltalls verliehen haben. Die Sonne ist nicht mehr frisch, Gott scheint mir ein zugrunde gerichteter Theaterdirektor, dem die Lieferanten keinen Kredit mehr für neuen Himmel geben wollen: für das Publikum schließt er den Fundus. Sie, mein lieber Flaubert hätten die Welt viel besser gemacht, als sie gemacht ist; Sie hätten nicht am siebenten Tag aufgehört. Wenn man einen Gott zur Wahl aufstellen wird, werden wir Ihnen unsere Stimme geben: Sie werden das Gewissen sein, eine mit der gegenwärtigen und künftigen Literatur verlorengegangene Religion." Die Goncourts an Gustave Flaubert am 7. 7. 1862 "Die menschliche Dummheit macht mich im Augenblick so fertig, daß ich mir wie eine Fliege vorkomme, die den Himalaja auf dem Rücken trägt. Ich werde versuchen, mein Gift in meinem Buch auszukotzen." Flaubert an Goncourt, 9.

     

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