Meine Arbeit ist in der Hauptströmung der modernen Philosophie angesiedelt, die damit begann, daß Kant die Struktur der Welt durch die Struktur des Geistes ersetzte, in deren Fortführung C. I. Lewis die Struktur der Begriffe an die Stelle der Struktur des Geistes treten ließ, und die nun schließlich dahin gekommen ist, die Struktur der Begriffe durch die Strukturen der verschiedenen Symbolsysteme der Wissenschaften, der Philosophie, der Künste, der Wahrnehmung und der alltäglichen Rede zu ersetzen (Goodman 1978, 10). Metaphorik ist ein Phänomen, das in all diesen Symbolsystemen eine gewichtige Rolle spielt; sie ist, trotz der umfangreichen Literatur zu diesem Thema, noch lange nicht ausreichend analysiert. Jeder, der sich nun in der Hoffnung, etwas über Funktion und Struktur der Metapher herauszufinden, der Literatur zuwendet, sieht sich einem Chaos gegenüber. Der Begriff der Metapher wird auf die vielfältigsten Weisen bestimmt: Zu seinen Synonymen und nahen Begriffsverwandten gehören die Begriffe Bild, Symbol, Chiffre, Vergleich, Allegorie und Modell; zu den rhetorischen Figuren Metonymie und Synekdoche besteht ein schwankend bestimmtes Abhängigkeitsverhaltnis; es gibt tote, lebende, schlafende, aktive, erloschene, starke, schwache, abgenutzte, kühne und absolute Metaphern; die Bewertung der Metapher schwankt zwischen höchster Emphase und völliger Ablehnung und die Theorieansätze lassen sich bei einiger Vereinfachung in wenigstens drei Gruppen gliedern. Die Metaphorologie ist seit dem Zerfall des aristotelischen Paradigmas entschieden in einer Phase des Umbruchs