In diesem Werk wird zunächst die Geschichte des Rechtsradikalismus im Internet skizziert. Die Geschichte fängt an bei der Nutzung von Mailboxen (Thule-Netz, Usenet), geht weiter über eigene Websites, Social-Media-Plattformen (Altermedia), Portale (widerstand.info), Onlineshops, Zeitungen (NPD-Zeitung) und YouTube-Filme. Zweitens werden diverse Akteure und Meinungsmacher, die die Social Media für ihre Zwecke nutzen, vorgestellt. Erwähnung finden unter anderem der YouTuber Henryk Stöckl, der Berichte über rechtsradikale Demonstrationen auf YouTube und Facebook verfaßt, Naomi Seibt oder Tim Kellner. Außerhalb Deutschlands wird der Brite Stephen Yaxley-Lennon, Gründer der English Defence League, genannt. Es gibt Kontakte zur rechtspopulistischen UK Independence Party und vergleichbaren Parteien. Im dritten Beitrag wird der Austausch von Propaganda, Fake News und Einschüchterungsversuchen über Gruppen und Vereine (national und international) thematisiert. Das Parteiprogramm der Partei "Alternative für Deutschland" wird genannt und diskutiert (Zuwanderung, Rolle des Islam, Innere Sicherheit, Fehlentwicklungen der Europäischen Union, Sorge um die nationale Identität, direkte Demokratie, Fehlentwicklungen im politischen System Deutschlands). Weitere Themen sind die Entwicklung von Strategiepapieren zB Verhaltensregeln für den Fall einer Festnahme oder Hausdurchsuchung), das Aquirieren junger Leute für die "Junge Alternative Deutschlands", Veröffentlichungen wie das Handbuch für Trolle und die Bedeutung digitaler Auftritte in YouTube-Filmen oder Telegram. Die Bedeutung von Feindbildern, Hasskampagnen sowie Feindeslisten wird analysiert. Die Autorin weist darauf hin, dass Rechtsradikale sich selbst als Opfer stilisieren lassen, weil sie ihre Meinung nicht äußern dürfen bzw Tatsachen verdrehen, indem sie Politikern wie Martin Schulz oder Sigmar Gabriel das Wort im Mund umdrehen. Die Technik spielt im nachfolgenden Kapitel eine große Rolle. Außer den bereits erwähnten Internetplattformen Facebook und Twitter spielt die Suchmaschine YouTube bei den rechtsradikalen Aktivisten eine große Rolle. Davon abgesehen wird von der Autorin auch auf Spieleplattformen und Online-Games (wie Fortnite, Minecraft und Roblox) hingewiesen, die hintergründig rechtslastiges Gedankengut weitervermitteln. Das vorletzte Kapitel enthält Informationen zur Funktionsweise der schrittweisen Radikalisierung der Bevölkerung, zu den Begriffen Akzelerationismus und Einsame Wölfe sowie zur Inszenierung der Taten von Anders Breivik und Brenton Tarrant. Das Fazit im letzten Kapitel ermahnt mehr für den Schutz von Personen im Internet zu tun (wie zB durch mehr Anonymität, die Einhaltung des Netzwerkschutzdurchsetzungsgesetzes vom 20180101).
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