Die Beziehung des um 350 n. Chr. geborenen Johannes Chrysostomus zum Apostel Paulus wurde in der älteren Forschung mit »Paulusliebe« und »Seelenverwandtschaft« beschrieben. Jenseits solcher psychologisierenden Zugänge zeichnet Andreas Heiser durch...
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Die Beziehung des um 350 n. Chr. geborenen Johannes Chrysostomus zum Apostel Paulus wurde in der älteren Forschung mit »Paulusliebe« und »Seelenverwandtschaft« beschrieben. Jenseits solcher psychologisierenden Zugänge zeichnet Andreas Heiser durch sprachliche und historische Analyse der Epitheta, die Chrysostomus für Paulus verwendet, die Inszenierung des Apostels als Musterasketen nach. Die Analyse der Paulusepitheta in vorausgehender christlicher Literatur wirft ein Licht auf die Kontinuitäten und Innovationen der Inszenierung, wenn Chrysostomus in Auseinandersetzung mit dem syrisch-antiochenischen Asketentum versucht, mittels Paulus folgenreich und nachhaltig asketische Standards in den Gemeinden Antiochiens zu etablieren. John Chrysostom, born in Antioch around 350 AD, was a keen exegete of Paul the Apostle and his scriptures, and prior researchers used the terms »love« or »kindred spirit« to describe his relationship to Paul. A linguistic and historical analysis of the epithets used for Paul reveals the staging of the Apostle as an ideal ascetic. In his study, the author shows how Chrysostom kept ascetic standards alive by putting Paul in the limelight of the Christian communities of Antioch during the struggle with the Syrian-Antiochene ascetics. The analysis of epithets used for Paul in previous ancient Christian literature and in the works of Chrysostom sheds light on the consistencies and innovations of this staging.
Studien und Texte zu Antike und Christentum / Studies and Texts in Antiquity and Christianity - Band 70 ; v.70
Studien und Texte zu Antike und Christentum / Studies and Texts in Antiquity and Christianity ; 70