Künstlerische Selbstverletzung - seit den 1960er Jahren international fester Bestandteil der Performance Art - polarisiert, verstört und wirft vor allem Fragen nach Handlungsmotivationen auf. Rosemarie Brucher deutet dieses radikale Phänomen als...
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Künstlerische Selbstverletzung - seit den 1960er Jahren international fester Bestandteil der Performance Art - polarisiert, verstört und wirft vor allem Fragen nach Handlungsmotivationen auf. Rosemarie Brucher deutet dieses radikale Phänomen als Bewältigungsversuch bedrohter Autonomie und damit in erster Linie als Ermächtigungsstrategie. In dieser Ambivalenz aus Subjektermächtigung und Naturunterwerfung lässt sich künstlerische Selbstverletzung vor dem Hintergrund von Immanuel Kants Ästhetik des Erhabenen lesen, was die Autorin exemplarisch an VALIE EXPORT und Stelarc darlegt. Eine solche Bezu
Cover Subjektermächtigung und Naturunterwerfung; Inhalt; 1. Das Erhabene und die Body Art; 2. Die Renaissance des Erhabenen im ausgehenden 20. Jahrhundert - Positionierung des Forschungsansatzes; 3. Das Erhabene als Ästhetik des Subjekts; 3.1 Freiheit und Dualismus; 4. Kants ästhetisches Programm; 4.1 Die Ästhetik des Erhabenen; 5. Die Struktur des dynamisch-Erhabenen; 5.1 Gefährdung; 5.1.1 Die Qualität der Unlust im dynamisch-Erhabenen; 5.1.2 Die Spezifität der Größenschätzung im dynamisch-Erhabenen; 5.1.3 Das Scheitern der Einbildungskraft als Scheitern der Physis
5.1.4 Schmerzliche Rührung - interesselose Lust5.2 Aufopferung: Die Funktionalisierung des Leidens; 5.2.1 Die Aufopferung der Physis durch die Aufopferung der Einbildungskraft; 5.3 Erhebung; 5.3.1 Die Qualität der Lust: Die Selbsterhebung des Subjekts; 5.3.2 Das Erhabene und die Moral; 5.4 Distanz - Distanziertheit; 5.5 Freiwilligkeit statt Imagination; 5.6 Von der Wahrnehmungsästhetik zur erhabenen Handlung; 6. Das Erhabene bei Friedrich Schiller; 6.1 Ästhetik der Endlichkeit; 6.2 Das Erhabene der Handlung; 6.3 Ästhetischer Wille - moralischer Wille; 7. Zusammenfassung: Kant und Schiller
8. Künstlerische Selbstverletzung8.1 Zur Entwicklung der Body Art; 8.2 Zur Rezeption künstlerischer Selbstverletzung; 8.3 Künstlerische Selbstverletzung und die Ästhetik des Erhabenen; 9. VALIE EXPORT: Künstlerische Selbstverletzung als Akt der Subjektwerdung; 9.1 Gefährdung: Der (weibliche) Körper als Ort der Fremdbestimmung; 9.2 Aufopferung: Die Überwindung des Körpers als Akt der Befreiung; 9.2.1 Selbstverletzung zwecks Bewusstseinsbildung; 9.2.2 Die Überwindung der fremdbestimmten Natur als Überwindung der Gesellschaft; 9.2.2.1 Exkurs: Künstlerische Selbstverletzung und Ritualtheorie
9.2.3 Die Distinktion von der Natur als Legitimation des subjektiven Freiheitsanspruches9.2.3.1 Exkurs: Künstlerische Selbstverletzung und die christliche Leidenstradition; 9.3 Erhebung: Die Künstlerin als Souverän - „Ichfindung, Selbstwerdung"; 10. Stelarc: Der posthumane Körper; 10.1 Gefährdung: „THE BODY IS OBSOLETE"; 10.2 Aufopferung: Die Transgression des humanen Körpers; 10.2.1 Verletzung: Suspensions und Deprivations; 10.2.2 „Aesthetic of prosthetics": The Third Hand; 10.2.3 Die Reorganisation des Humanen: Ear on Arm; 10.2.4 Enteignung: Involuntary Body
10.3 Erhebung: Der Künstler als Prothesengott10.3.1 Die Überwindung der Natur als Überwindung der Dialektik des Erhabenen; 11. Ausblick; 12. Bibliografie; Abbildungsverzeichnis